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816 Beiträge seit 13.12.2001

Grundprämisse und Denkfehler

Hi,

na ja, ob ich den Artikel als gelungen betrachten würde? Wohl eher
nicht!

Denn: eine Grundprämisse ist - der Krieg gegen den Iran findet statt!

Doch jeder, der eins und eins zusammenziehen kann, wird sich schnell
ausrechnen können, das dieser feuchte Traum von Etappengenerälen
absolut unrealistisch ist! (und nebenbei ein Alptraum für ALLE
anderen - auch hier in D!) Und selbst in der amerikanischen Regierung
gibt es genügend Leute, die zumindest soviel Phantasie besitzen um
das totale Scheitern eines solchen Planes vorauszusehen.

Warum er unrealistisch ist? Ganz einfach: was ist das für ein Krieg?
Einer, wo sich 2 oder mehrere Armeen, mehr oder weniger gut gerüstet
gegenüber stehen, wo Freund-Feind klar erkennbar ist? Nein! Ganz
sicher nicht, weder im Irak, noch im Libanon/Gaza-Streifen.

Nur, wie will ich strategisch gegen einen Feind vorgehen, den ich
nicht deutlich lokalisieren kann, den ich erst lokalisieren kann,
wenn er aktiv wird. Dieser Zeitpunkt ist aber zu spät für gezielte
Aktionen. Alles andere, das, was auch jetzt Israel gegen die Hisollah
im Libanon macht, ist einfach nur blindwütiges dreinschlagen! Der
einzige Effekt, den das hat (wenn ich mal zynischer Weise die Massen
an zivilen Toten vergesse) ist, die Zahl der irregulären Kämpfer zu
erhöhen. Selbst wenn ich die Taktik der verbrannten Erde anwende,
also ganze Landstriche im ganz realen Sinn entvölkere, habe ich
verloren. Weil ich, zugespitzt, zum Schluß mich selbst auslöschen
muß!

Die Strategie der Kriegsführung im konventionellen Sinn gegen die
Hisbollah im Libanon oder ganz allgemein der USA gegen der
Terrorismus kann damit nicht zielführend sein! Und - ganz unabhängig
davon, was uns die Medien weis machen wollen - die Strategen in Tel
Aviv, Washington und natürlich auch im Iran wissen dies ganz genau!
Die Amerikaner (weil ich schon hören kann, wie das Argument jetzt
kommt) haben sich auf das Abenteuer im Irak auch nur deshalb
eingelassen, weil sie (irrtümlich) geglaubt haben, das die Iraker
selbst die Amerikaner beim Sturz von Hussein unterstüzen würden.
Diesen Irrglauben müssen sie nun teuer bezahlen! Das war aber eher
eine gravierende Fehleinschätzung der politischen Lage.

Und was ist im Libanon? Nun, die Hisbollah bekommen die Israelis so
nicht "klein", das ist unbestreitbare Tatsache. Es ist wohl eher das,
was ihr oberster Heerführer schon öffentlich kundgetan hat: "Wir
werfen die Libanesen 20 Jahre zurück!"

Schönen Tag noch,
Thomas

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