mq2 schrieb am 9. August 2006 13:46
> Mzungu schrieb am 9. August 2006 12:00
>
> > Die Anführungszeichen unterstreichen den Gesamtbegriff. Kannst es
> > auch als Merkelzitat sehen. (...) Holocaust©
>
> Interessant.
>
> > Ein Denkmal für ALLE Opfer hätte ich wesentlich passender
> > gefunden. Du nicht?
>
> Nein, ich nicht. Zwar halte ich ein Mahnmal für alle Opfer des WK2
> für sehr sinnvoll. Aber nicht //statt// des Holocaust-Mahnmals.
Alle Opfer des Holocaust! Auch die vielen nichtjüdischen. Das schrieb
ich auch:
»Die "Singulariät des Holocaustes" verwandelt den historischen
deutschen Massenmord im Rahmen des "Generalplans Ost" in einen
Holocaust©, der möglichst nur noch mit Juden assoziiert werden soll.
Entsprechend steht unweit meiner Haustüre das exklusiv jüdische
H-denkmal. Ein Denkmal für ALLE Opfer hätte ich wesentlich passender
gefunden. Du nicht?«
Der Generalplan Ost steht für die "ethnische Säuberung" Mittel- und
Osteuropas incl. Juden. Als Zigeuner oder Pole könnte man schon die
Einseitigkeit des Holocaust© bemängeln. Denn Angehörige z.B. dieser
Volksgruppen haben ebenfalls viele Opfer in Auschwitz zu beklagen.
> Der Holocaust (ohne irgendwelche, bestenfalls missverständlichen
> Sonderzeichen) begründet allein schon durch die Industrialität seiner
> Durchführung allemal ein separates Denkmal.
für Juden exklusiv? Du weichst der Frage aus!
> Die Frage ist eher, wieso sich für ein eigenes Denkmal für die
> massakrierten Hereros anscheinend //keine// Initiatoren finden, s.o.
Vielleicht weil die Hereros kein Lobby unterhalten?
> Ich kann mich irgendwie nur schwer des Gefühls erwehren, dass du
> deinen Frust über das unweit deiner Haustüre stehende Denkmal (oder
> darüber, dass es das von dir gewünschte Mal nicht gibt) an falscher
> Stelle ablädst - nämlich bei denen, für die das Denkmal gedacht ist.
Frust? Nee. Berliner gehen grundsätzlich zu keinen ihrer
Sehenswürdigkeiten und die Touristen aus aller Welt benutzen die
Steine zum Entspannen, Picknick oder Sonnenbad. Pathos kann man nicht
verordnen.
Und den §130, über den Du anscheinend wachst, werden hoffentlich
künftige Generationen rückblickend als mittelalterliche Inquisition
ansehen. Nicht vergessen: Bevor dieser maßgeblich auf Holocaust©
umgemünzt wurde, war dort der "Aufruf zum Klassenkampf" strafbar.
> Mzungu schrieb am 9. August 2006 12:00
>
> > Die Anführungszeichen unterstreichen den Gesamtbegriff. Kannst es
> > auch als Merkelzitat sehen. (...) Holocaust©
>
> Interessant.
>
> > Ein Denkmal für ALLE Opfer hätte ich wesentlich passender
> > gefunden. Du nicht?
>
> Nein, ich nicht. Zwar halte ich ein Mahnmal für alle Opfer des WK2
> für sehr sinnvoll. Aber nicht //statt// des Holocaust-Mahnmals.
Alle Opfer des Holocaust! Auch die vielen nichtjüdischen. Das schrieb
ich auch:
»Die "Singulariät des Holocaustes" verwandelt den historischen
deutschen Massenmord im Rahmen des "Generalplans Ost" in einen
Holocaust©, der möglichst nur noch mit Juden assoziiert werden soll.
Entsprechend steht unweit meiner Haustüre das exklusiv jüdische
H-denkmal. Ein Denkmal für ALLE Opfer hätte ich wesentlich passender
gefunden. Du nicht?«
Der Generalplan Ost steht für die "ethnische Säuberung" Mittel- und
Osteuropas incl. Juden. Als Zigeuner oder Pole könnte man schon die
Einseitigkeit des Holocaust© bemängeln. Denn Angehörige z.B. dieser
Volksgruppen haben ebenfalls viele Opfer in Auschwitz zu beklagen.
> Der Holocaust (ohne irgendwelche, bestenfalls missverständlichen
> Sonderzeichen) begründet allein schon durch die Industrialität seiner
> Durchführung allemal ein separates Denkmal.
für Juden exklusiv? Du weichst der Frage aus!
> Die Frage ist eher, wieso sich für ein eigenes Denkmal für die
> massakrierten Hereros anscheinend //keine// Initiatoren finden, s.o.
Vielleicht weil die Hereros kein Lobby unterhalten?
> Ich kann mich irgendwie nur schwer des Gefühls erwehren, dass du
> deinen Frust über das unweit deiner Haustüre stehende Denkmal (oder
> darüber, dass es das von dir gewünschte Mal nicht gibt) an falscher
> Stelle ablädst - nämlich bei denen, für die das Denkmal gedacht ist.
Frust? Nee. Berliner gehen grundsätzlich zu keinen ihrer
Sehenswürdigkeiten und die Touristen aus aller Welt benutzen die
Steine zum Entspannen, Picknick oder Sonnenbad. Pathos kann man nicht
verordnen.
Und den §130, über den Du anscheinend wachst, werden hoffentlich
künftige Generationen rückblickend als mittelalterliche Inquisition
ansehen. Nicht vergessen: Bevor dieser maßgeblich auf Holocaust©
umgemünzt wurde, war dort der "Aufruf zum Klassenkampf" strafbar.