Oha, Argentinien ist als Beispiel etwas ungünstig gewählt, denn da war mal was wegen ein paar Felsen mit Schafen drauf. Die sind längerfristig raus.
Was Kasachstan angeht wurde eigentlich nur an Beratern gespart. Die hätten sagen können, das man sowas Häppchenweise serviert.
Aber auffällig ist eben bei der IWF-Politik, das einer Regierung Kredite in Aussicht gestellt werden die sozialen Errungenschaften der Vorgänger zu 'reformieren', was als ideologische Komponente bezeichnet werden kann. Diese Form 'christlicher Nächstenliebe' sollte man nicht unterschätzen.
MfG
Pnyx (1) schrieb am 19.01.2022 21:53:
Dem würd ich durchaus zustimmen. Dennoch ist es selbstredend nicht Ziel des IWF, einen Staat in die Pleite zu treiben, was ja den Gesamtbetrieb stört.
Ein Beispiel: Wenn man eine Karte Argentiniens anschaut, springen koloniale Strukturen ins Auge. Alles ist ausgerichtet auf Buenos Aires, die Export-Hafenstadt. Ein Staat wie Argentinien soll Rohstoffe produzieren für die führenden Industrienationen. Vor 70 Jahren war das Land dieser Funktionalität fast entronnen, selbst ein Industriestaat. Inzwischen ist es wieder in den alten, kolonialen Status zurückgefallen, -gedrängt worden. Dafür steht der IWF, aber nicht für den Zusammenbruch, da muss man ja womöglich Investitionen abschreiben, Gott, oder wer auch immer, behüte. Und auch nicht für Volksaufstände, der IWF hat mit der autoritären kasachischen Führung kein Problem, er will sie nicht weghaben. Wozu auch? Sie hat ja durchaus Äquidistanz zum Westen, Russland und China gehalten und pumpt hohe Summen ins internationale Geldbusiness.