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  • janadann

710 Beiträge seit 02.01.2022

Re: Der Strompreis ist NICHT hoch

Wer einen langjährigen stabilen Stromvertrag hat, muss dieses Jahr mit einer Preissteigerung auf durchschnittlich 34,6 ct rechnen

https://strom-report.de/strompreise/strompreisentwicklung/

Zocker, die in den letzten Jahren überall Wechselboni mitgenommen haben stehen natürlich schlecht da. Aber da hab ich weniger Mitleid.

Ich verrate dir mal was - aber nicht weitersagen, ja?
Es soll da eine gesellschaftlich nicht ganz so kleine Gruppe geben, die man als "arm" bezeichnet. Dazu gehören (Überraschung!) Erwerbslose, Hartz-IV-Empfänger, Bezieher von Grundsicherung, Rentner mit sehr kleinen Renten, prekär Beschäftigte, Mindestlohnempfänger ...
Nun stell dir mal vor: wer Sozialleistungen bezieht, bekommt seinen Stromverbrauch nicht vom Amt bezahlt. Ist auch richtig so, nur trifft eine exorbitante Preissteigerung beim Strom gerade diese Menschen hart. Denn der berechnete Anteil z.B. des Hartz-IV-Regelsatzes, der für Strom zur Verfügung stehen soll, ist schon seit mehr als zehn Jahren zu niedrig angesetzt.
Bereits 2012 vermerkten Sozialverbände in Deutschland:

29.04.2012
Immer mehr Menschen können die teuren Stromrechnungen nicht mehr bezahlen. Ganz besonders betroffen: Rentner und Bezieher von Hartz IV Leistungen. Allein im letzten Jahr sind die Strompreise um rund 10 Prozent gestiegen. Die Folge: Immer mehr Stromabschaltungen.

Du kannst dir eventuell ausmalen, was es da bedeutet, wenn Strom sich jetzt stark verteuert?
Eventuell kannst du dir auch gerade eben noch so vorstellen, dass es vor allem solche Menschen waren, die dringend Stromkosten sparen mussten, um über den Monat zu kommen.
Die Billiganbieter hatten es ja auch gerade auf diese Klientel abgesehen ...
Nun werden die Billiganbieter vom Markt gefegt, und die Menschen, die aus purer Not zu diesen Billiganbietern gewechselt hatten, stehen jetzt im Regen.
Selbst die Tagesschau meldet:

"Stromschulden" belasten Geringverdiener
Stand: 30.11.2021 13:47 Uhr

Die steigenden Energiepreise belasten die Bundesbürger zunehmend. Für viele Geringverdiener wird der steigende Strompreis immer öfter zur Existenzfrage. Verbraucherzentralen fordern Maßnahmen von der Politik.

Besonders für Haushalte mit geringen Einkommen sind die Steigerungen auf der Stromrechnung oft kaum mehr zu bezahlen. Verbraucherschützer halten ausgleichende Eingriffe für dringend erforderlich.

Du willst der Tagesschau doch wohl nicht unterstellen, dass sie "fake news" verbreitet, oder?

Und angesichts dieser Meldungen kommst DU - und erklärst, mit diesen Menschen "kein Mitleid" zu haben, weil sie es ja "nicht besser verdienen".
Widerlich.

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