Otho schrieb am 31. Juli 2006 14:03
> jaho schrieb am 31. Juli 2006 10:33
>
> > Naja, die reguläre Armee besteht aus 70'000 Mann, der Hizbullah "nur"
> > aus 3'000. Aber Staat im Staat bilden sie trotzdem.
>
> Aus diesen Zahlen, die man tatsächlich den Medien entnehmen kann,
> kann man nichts folgern. Ueberall wird betont oder angedeutet, dass
> die "Kämpfer"-Zahl der Hisbollah ein "Geheimnis" sei.
Von "Milizionären" habe ich übrigens nicht geredet. Über die
Bezeichnung musst Du Dich nicht so erregen. Als Miliz bezeichnen sich
Freischärler oft. Die Zahl 3'000 bezeichnet diejenigen, die unter
Waffen stehen. Der Hizbullah selber soll ja alleine in Deutschland
über 900 Mitglieder haben. Mitglieder hat er so sicher mehr als 3000.
> Aber ein offenbares Geheimnis, wenn man sich die Grundsätze der
> "Bewegung" hisbollah anguckt... Die Vernichtung Israels ist einziges
> und oberstes Ziel dieser sogenannten "Miliz" (ein ungeheurer
Ja. Achmadinejad hat übrigens gerade davon gefaselt, dass Israel sich
selber vernichte: «Das Besatzungsregime von Palästina hat den Knopf
für seine Selbstzerstörung gedrückt, indem es eine neue Invasion und
barbarische Angriffe im Libanon gestartet hat»
Das kommt den Lesern in TP bekannt vor, so hat auch unser
Voltaire-Cabaret (ein Klasse Ausdruck, gratuliere!) ja auch schon
geplappert. Und da Achmadinejad mit Sicherheit als Antisemit
bezeichnet werden kann, ist wohl der, der diese Worte in den Mund
nimmt, auch einer.
> Euphemismus). Da versteht es sich doch von selbst, dass jeder, der da
> irgendwie mitmacht, auch ein absoluter Kämpfer für die Sache sein
> muss. Wenn Hisboallah ihre Hass-Rallies abhält, sollen über 100.000
> Menschen kommen... Die 3000 "offiziellen" Kämpfer resultieren
> bestimmt daher, dass diese als solche regulär bezahlt werden. Diese
> Zahl ist mit Sicherheit eine grandiose Untertreibung.
Ob 3000 oder 6000 oder 10000, es sind nicht 100'000 unter Waffen beim
Hizbullah.
> Was die angebliche Abgrenzung der Hisbollah zur libanesischen Armee
> betrifft, bin ich auch sehr skeptisch.
Nicht vergessen, dass Libanon christlich gegründet wurde, der
Hizbullah aber schiitisch ist und sich alleine die
Gesellschaftsvorstellungen (die Scharia ist des Hizbullahs Grundlage)
fundamental unterscheiden.
> > Gehe nicht mir Dir überein. Der Hizbullah wird, soweit es seine
> > sozialen Einrichtungen angeht, akzeptiert, aber nicht, soweit es
> > seine waffenmässige Gewalt angeht.
>
> Niemand im Libanon hat die Macht der Hisbollah ernsthaft in Frage
> gestellt.
Wie auch? Ich rede von der Zivilbevölkerung (der nichtschiitischen).
> Es gibt keinen Grund zur Annahme ernsthafter Differenzen
> zwischen Hisbollah und dem Libanon.
Doch, s.o.
> Dass Hisbollah sozial
> "akzeptiert" wird, legitimiert diese Organisation in den
> entscheidenen Fragen bezüglich des Rechts der Staaten keinesfalls.
Ja.
> Ebenso kann man Libanon nicht einfach aus seiner Verantwortung
> entlassen.
Auch ja.
> Aber wir erleben ja gerade, wie unendlich viele Pseudodifferenzen
> dahingehend ausgeschlachtet werden, die oder den Hisbollah vor der
> Zerstörung durch die Israelis zu bewahren - und die Hisbollah zum
> eigentlichen Staat Libanon zu machen....
Ach, diese Dummköpfe hier mit ihrem Antiisraelismus (oder wohl eher
Antisemitismus) sind doch nicht das Mass der Dinge.
> > Es gibt Berichte von Libanesen,
> > die die Sicht Israels bestätigen, dass der Hizbullah sich hinter
> > Zivilisten verschanzt. Auch gibt es Berichte, die bestätigen, dass
> > die Gebäude, die von Israel vernichtet wurden, in der Hand des
> > Hizbullah waren (sind).
>
> Diese Einzelfälle sind immer schwer zu verallgemeinern und könnten
> trügerisch sein.
Die Berichte, die ich in der NZZ gelesen habe, machen deutlich, dass
Israel gezielt gegen den Hizbullah vorgeht (aber halt eben auch
einmal die Falschen trifft).
> Es passt jedoch zu dem Dasein von Hisbollah als
> einer sich absolut ihrem Ziel verpflichtetenden Organisation! Man tue
> nicht so, dass das eine Randerscheinung ist oder mit "Feigheit" gar
> zu tun hätte. Man befindet sich offenbar in einem Boot. Erinnert
> nicht zufällig ganz und gar an mörderische totalitäre Regime.
Ja. Die Hamas hält das ähnlich, jedoch geht nur ein kleiner Teil
ihrer Gelder in soziale Einrichtungen.
Übrigens steht in der NZZ gerade, dass die arabische Lobby in den USA
sich stark zu Wort meldet. Ist doch interessant für unser
Voltaire-Cabaret, denen geht so allmählich ihre Argumentation aus.
> jaho schrieb am 31. Juli 2006 10:33
>
> > Naja, die reguläre Armee besteht aus 70'000 Mann, der Hizbullah "nur"
> > aus 3'000. Aber Staat im Staat bilden sie trotzdem.
>
> Aus diesen Zahlen, die man tatsächlich den Medien entnehmen kann,
> kann man nichts folgern. Ueberall wird betont oder angedeutet, dass
> die "Kämpfer"-Zahl der Hisbollah ein "Geheimnis" sei.
Von "Milizionären" habe ich übrigens nicht geredet. Über die
Bezeichnung musst Du Dich nicht so erregen. Als Miliz bezeichnen sich
Freischärler oft. Die Zahl 3'000 bezeichnet diejenigen, die unter
Waffen stehen. Der Hizbullah selber soll ja alleine in Deutschland
über 900 Mitglieder haben. Mitglieder hat er so sicher mehr als 3000.
> Aber ein offenbares Geheimnis, wenn man sich die Grundsätze der
> "Bewegung" hisbollah anguckt... Die Vernichtung Israels ist einziges
> und oberstes Ziel dieser sogenannten "Miliz" (ein ungeheurer
Ja. Achmadinejad hat übrigens gerade davon gefaselt, dass Israel sich
selber vernichte: «Das Besatzungsregime von Palästina hat den Knopf
für seine Selbstzerstörung gedrückt, indem es eine neue Invasion und
barbarische Angriffe im Libanon gestartet hat»
Das kommt den Lesern in TP bekannt vor, so hat auch unser
Voltaire-Cabaret (ein Klasse Ausdruck, gratuliere!) ja auch schon
geplappert. Und da Achmadinejad mit Sicherheit als Antisemit
bezeichnet werden kann, ist wohl der, der diese Worte in den Mund
nimmt, auch einer.
> Euphemismus). Da versteht es sich doch von selbst, dass jeder, der da
> irgendwie mitmacht, auch ein absoluter Kämpfer für die Sache sein
> muss. Wenn Hisboallah ihre Hass-Rallies abhält, sollen über 100.000
> Menschen kommen... Die 3000 "offiziellen" Kämpfer resultieren
> bestimmt daher, dass diese als solche regulär bezahlt werden. Diese
> Zahl ist mit Sicherheit eine grandiose Untertreibung.
Ob 3000 oder 6000 oder 10000, es sind nicht 100'000 unter Waffen beim
Hizbullah.
> Was die angebliche Abgrenzung der Hisbollah zur libanesischen Armee
> betrifft, bin ich auch sehr skeptisch.
Nicht vergessen, dass Libanon christlich gegründet wurde, der
Hizbullah aber schiitisch ist und sich alleine die
Gesellschaftsvorstellungen (die Scharia ist des Hizbullahs Grundlage)
fundamental unterscheiden.
> > Gehe nicht mir Dir überein. Der Hizbullah wird, soweit es seine
> > sozialen Einrichtungen angeht, akzeptiert, aber nicht, soweit es
> > seine waffenmässige Gewalt angeht.
>
> Niemand im Libanon hat die Macht der Hisbollah ernsthaft in Frage
> gestellt.
Wie auch? Ich rede von der Zivilbevölkerung (der nichtschiitischen).
> Es gibt keinen Grund zur Annahme ernsthafter Differenzen
> zwischen Hisbollah und dem Libanon.
Doch, s.o.
> Dass Hisbollah sozial
> "akzeptiert" wird, legitimiert diese Organisation in den
> entscheidenen Fragen bezüglich des Rechts der Staaten keinesfalls.
Ja.
> Ebenso kann man Libanon nicht einfach aus seiner Verantwortung
> entlassen.
Auch ja.
> Aber wir erleben ja gerade, wie unendlich viele Pseudodifferenzen
> dahingehend ausgeschlachtet werden, die oder den Hisbollah vor der
> Zerstörung durch die Israelis zu bewahren - und die Hisbollah zum
> eigentlichen Staat Libanon zu machen....
Ach, diese Dummköpfe hier mit ihrem Antiisraelismus (oder wohl eher
Antisemitismus) sind doch nicht das Mass der Dinge.
> > Es gibt Berichte von Libanesen,
> > die die Sicht Israels bestätigen, dass der Hizbullah sich hinter
> > Zivilisten verschanzt. Auch gibt es Berichte, die bestätigen, dass
> > die Gebäude, die von Israel vernichtet wurden, in der Hand des
> > Hizbullah waren (sind).
>
> Diese Einzelfälle sind immer schwer zu verallgemeinern und könnten
> trügerisch sein.
Die Berichte, die ich in der NZZ gelesen habe, machen deutlich, dass
Israel gezielt gegen den Hizbullah vorgeht (aber halt eben auch
einmal die Falschen trifft).
> Es passt jedoch zu dem Dasein von Hisbollah als
> einer sich absolut ihrem Ziel verpflichtetenden Organisation! Man tue
> nicht so, dass das eine Randerscheinung ist oder mit "Feigheit" gar
> zu tun hätte. Man befindet sich offenbar in einem Boot. Erinnert
> nicht zufällig ganz und gar an mörderische totalitäre Regime.
Ja. Die Hamas hält das ähnlich, jedoch geht nur ein kleiner Teil
ihrer Gelder in soziale Einrichtungen.
Übrigens steht in der NZZ gerade, dass die arabische Lobby in den USA
sich stark zu Wort meldet. Ist doch interessant für unser
Voltaire-Cabaret, denen geht so allmählich ihre Argumentation aus.