Stephan Geue schrieb am 04.02.2024 09:55:
> Erdbeben und Tsunamis, wie in Japan, sind in der BRD kategorisch so gut wie auszuschließen.
Das haben die in Fukoshima auch so gesehen. Ich erinnere mich an den Bericht über eine Kommune ein Stück abseits von F., deren zu diesem Zeitpunkt längst verstorbener Bürgermeister viele Jahre vor 2011 für viel Geld Tsunami-Barrieren errichten ließ, die deutlich höher waren als üblich. Für die hohen Ausgaben war er lange angefeindet worden. 2011 waren die Barrieren dann gerade hoch genug, um das Dorf wirksam zu schützen.
> Noch weltfremder und geradezu grotesk wirkend, war, die restlichen AKW ausgerechnet dann vom Netz zu nehmen, als aufgrund des Ukraine-Konfliktes die größte Energieknappheit herrschte.
Das war kein bisschen weltfremd. Man beschließt nicht heute, AKWe abzuschalten, um den Beschluss morgen umzusetzen. Das sind langfristige Entscheidungen, die mit Planbarkeit und Rechtssicherheit zu tun haben. Grotesk war Merkels Wahlkampfmanöver 2011, also ihre Kehrtwende in Sachen Atomkraft. Weltfremder war ihr zuvor erfolgter Ausstieg aus dem Ausstieg, denn ihre Volte 2011 verursachte Entschädigungspflichten des Staates ggü. der Energiewirtschaft. Die Entscheidung von 2011 führte zu teilweiser Befreiung von Nachrüstpflichten. 2022 liefen die verbliebenen AKW also nur noch mit Sondergenehmigungen auf reduziertem Sicherheitsniveau. Wer angesichts dessen einen unbekümmerten Weiterbetrieb verlangt, ist ein Hazardeur. Wer zuvor eine komplette Wiederertüchtigung verlangt, kann nicht wirtschaftlich rechnen.
Sind Sie sind ernsthaft der Meinung, dass in Süddeutschland die Möglichkeit von Tsunamis besteht?
Wenn Sie dazu wissenschaftliche Literatur kennen, wäre ich sehr interessiert.