abab schrieb am 08.01.2021 16:55:
Wir Menschen haben uns im großen Stil zu Anhängsel der Technik gemacht - sowohl bei der "Arbeit" als auch in der "Freizeit".
Ja ganz ohne Frage.
Wir Menschen haben uns zu einem Anhängsel der Technik gemacht?
Oder ist das vielleicht auch einfach nur eine Art von Symbiose?
Oder, solange Technik nicht einen eigenen, sich gegen uns richtenden Willen hat, sind wir wohl möglich auch nur in der selben Weise von ihr abhängig geworden, wie eine Schnecke von ihrem Häuschen.
Wo aber ist dabei nun der Aspekt der Sklaverei?
Was hält den jeweils einzelnen Menschen davon ab, sich an irgendeinen zivilisationsfernen Ort auf der Erde zu begeben und dort weitgehend technikfrei sein, dann vermutlich aber nur noch recht kurzes Restleben zu verbringen?
Klar das ist keine Möglichkeit für die sich alle gleichzeitig entscheiden können.
Aber das ist bei fast allen Freiheiten wohl der Fall.
Sklaverei allerdings impliziert eine fremdbestimmte Unfreiheit.
Und der Begriff Sklaverei ist nicht anwendbar bei Selbstunterwerfung, oder sollte man vielleicht zutreffender sagen, Anpassung an irgendwelche aktuell vorgefundenen Lebensbedingungen?
Das ist mein Punkt, ich erkenne nicht die Ausübung von Gewalt in dem Prozess hin zu einer immer weitergehenden Abhängigkeit des Menschen von der Technik.
Vor allem weil der Mensch gerade aufgrund seiner Abhängigkeit von Werkzeugen, also Technik seit mehr als hunderttausend Jahren eine perfekte evolutionäre Kariere gemacht hat.
Wir sollten also eher darüber nachdenken, wie wir diesen Erfolg nun weiter fortsetzen können, als darüber zu lamentieren, dass wir Sklaven der Technik sind.
Wer sich als Sklave der Technik fühlt, der hat sich hoffentlich schon mal von der Tyrannei seines Smartphons befreit.