elklynx schrieb am 06.02.2024 01:06:
Es geht beispielseweise darum, eine General Purpose Central Processing Unit für den Controller der Drohnen, Raketen usw. bereitzustellen. Wie leistungsfähig das Ding sein muss, hängt natürlich davon ab, wie viel die Rakete bei der Zielanflugplanung noch rechnen soll. Und dann muss der Prozessor noch wechselnde Temperaturen abkönnen. Ob er "westlicher" oder "unwestlicher" Bauart ist, ist dem Prozessor reichlich egal. Für die Speicherchips gilt das auch und das Löten dazwischen sowieso. China baut AFAIR überwiegend im sogenannten "Westen" bevorfahrte MIPS- und ARM-Designs die mit von ASMR patentierten Lithographieverfahren auf Silizium gebrannt werden. Reverse Engineering ist allerdings, das ist mein Punkt, saulahm. Und langsamere Prozessoren bedeutet weniger komplexe Anflugberechnungen während des Fluges unter Radar, der bedeutend ist, weil damit außerhalb der Funkreichweite geflogen werden müsste. Funksteuerung kann gestört werden.
In folgendem Punkt hat Oberst Reisner vollkommen Recht: es ist dem Anflugprogramm der Rakete egal auf was für einer General Purpose CPU es ausgeführt wird. Auf der Rakete läuft sicherlich kein Compiler, auch kein JIT-Compiler, da läuft sicherlich ein präkompiliertes Programm und für was man das im Entwicklerlabor kompiliert ist wurscht - also halt für das, was dann in die Rakete gebaut wird, klar, aber ob das jetzt ein Google Tensor Bla oder ein Qualcomm Snapdragon XYZ oder ein Unisoc Tragmichweit oder ein MediaTek MTnummerzahl oder ein XuanTie RISC-V irgendwas oder ein PULPino oder wasauchimmer ist, ist nebensächlich. Nur die Rechenleistung ist interessant, weil mit mehr Rechenleistung komplexere, selbstständige Anflugplanungen möglich sind.
Die winzigen Strukturbreiten von heute braucht man, um bei steigender Rechenleistung die Abwärme, Größe und den Stromverbrauch gleich zu halten. Ansonsten wäre so ein Handyakku ja nach 20 Minuten leer, weil man den nicht beliebig hochskalieren kann.
Bei einer Rakete sind diese Faktoren nicht so wichtig, da kann man insofern größere Strukturbreiten nehmen.
Zweitens stellt sich die Frage, ob man für diesen Zweck General Purpose CPUs verwenden muss oder ob man die Aufgabe nicht direkt als Hardware abbilden kann - das gibt einen ordentlichen Leistungsgewinn.