spintronic schrieb am 29.10.2024 22:26:
Etabliert ist das Verfahren nicht mit Wasserstoff, sondern mit Erdgas. Und das wird sich aus kostengründen auf absehbare Zeit nicht ändern, insofern ist es aus einem okonomischen und okologischen Standpunkt aus betrachtet besser, wenn man die Schiffe direkt mit Erdgas betreiben würde, das würde tatsächlich eine CO2-Einsparung bringen.
Yep, das ist ein guter Punkt... Das Haber-Bosch-Verfahren braucht zwar definitiv Wasserstoff, der aber meistens durch Cracken von Erdgas/Methan gewonnen wird.
Methan hat als Treibstoff eben den Nachteil, dass es einen sehr niedrigen Siedepunkt hat. Das muss für Schiffe aber kein großes Problem sein (Oberfläche/Volumen Verhältnis - je größer der Tank, desto leichter lässt er sich auf kryogenen Temperaturen halten).
Vom Siedepunkt abgesehen, hat Methan aus meiner Sicht große Vorteile: Ungiftig, nicht korrosiv, es ist (z.B. bei Erdgastankern) etabliert, Methan im Schiffsdieselmotor zu verbrennen, hohe Energiedichte, und sicher noch ein paar mehr.
Sehr positiv finde ich auch, dass man Methan sowohl aus fossilen Quellen (Erdgas) als auch regenerativ z.B. per Elektrolyse aus CO2 und Wasser gewinnen kann.