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  • M.O.I Abt. Wiederbeschaffung

mehr als 1000 Beiträge seit 30.03.2020

Re: Bin nicht überzeugt

Stimmy schrieb am 30.10.2024 11:31:

M.O.I Abt. Wiederbeschaffung schrieb am 30.10.2024 09:19:

Bei Schiffen wär's sogar machbar, das CO2 aus den Abgasen abzuscheiden und zu speichern

Fragwürdig finde ich daran, dass man damit fast ausweglos größere Mengen fossile Energieträger verbrennt, um das bei der Verbrennung entstehende CO2 abzuscheiden.

Also plakativ: Anstatt eine Tonne Schiffsdiesel zu verbrennen und dabei 2,5 Tonnen auszustoßen, verbrennt man anderthalb Tonnen Diesel und lagert die entstehenden 3,75 Tonnen CO2 irgendwo ein.
Wenn/sobald das CO2 aus dem Lager wieder entweicht, hat man mit der Abscheidung mehr CO2 ausgestoßen als wenn man gleich die 2,5 Tonnen in die Atmosphäre geblasen hätte.
Beachten muss man natürlich auch, dass das CO2 schwerer ist als der Treibstoff. Man muss also Ladekapazität freihalten, weil das Schiff unterwegs schwerer statt leichter wird.

Etwas weitergedacht - im Hinblick auf die Endlichkeit vom Erdöl - kann man sich auch fragen, ob CO2-Abscheidung ein valider Grund ist, um zwecks Energieaufwand für die Abscheidung deutlich mehr Erdöl zu verbrennen.

Hmm? Also das Szenario verstehe ich jetzt nicht. Macht kaumm Sinn, aus Dieselabgasen CO2 abzuscheiden, vor allem nicht bei Schiffsdiesel, weil das ist mehr oder weniger Dreck, der bei der Produktion von Benzin aus Erdöl anfällt und der hat so viel Verunreinigungen und Begleitstoffe, dass die Aufbereitung zur Abscheidung von CO2 sehr aufwendig ist.

Abscheidung setzt voraus, dass die Schiffe mit Gasturbinen betrieben werden, wo man relativ reines Methan oder Butan verbrennt. Da kann man relativ gut CO2 abscheiden und komprimiert speichern. Das dann an Land mit Solarstrom wieder zu Methan/Butan synthetisiert werden kann.

Aus solchen Gründen finde ich auch CO2-Abscheidung aus der Atmosphäre überlegenswerter: Ja, da muss man 400 ppm aus einem Gasgemisch abtrennen. Dafür spielt die Größe und Masse der Anlage keine Rolle, und sie kann mit CO2-neutralem, spottbilligem Solarstrom laufen. Und man muss das CO2 nicht tausende km über die Weltmeere schippern.

Da muss man aber gewaltige Mengen an Luft durchpumpen, um das bisschen CO2 auszuwaschen. Luft, die jede Menge an "Verunreinigungen" aufweist, vor allem Staub, was den Prozess beeinträchtigt. Das lohnt sich schon energetisch nicht. Und die Größe der für industrielle Zwecke notwendigen Anlagen wäre so richtig gigantisch.
Abgas aus Methanverbrennung ist quasi zu 100% CO2 und Wasser, da ist die Abscheidung sehr viel einfacher.

Hätte man gerne anders und vielleicht fällt ja irgendwem mal eine neues Verfahren ein, um CO2 wirklich günstig aus der Luft abzuscheiden. Aber bislang ist da nichts in Sicht.

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