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  • alterpinguin

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Re: KISS (war Re: Was viele übersehen: es geht um mögliche Innovation)

Mathias Helm schrieb am 09.02.2024 00:28:

Naja - wer u.a. im Physikunterricht aufgepasst und gelegentlich Teile wie Reifen, Kette und Bremsklötze bei seinen Fahrrädern selber gewechselt hat, kann sich denken, wo die Knackpunkte bei Wasserstoff als Treibstoff liegen könnten.

Gerade das Fahrrad ist ein Paradebeispiel für Technik, bei der das KISS - Prinzip Sinn macht. D.h. die Technik muss einfach genug sein, um Jahrzehnte lang preiswert repariert werden zu können.
Auch wenn ein Pedelec-Hersteller nicht mehr im Markt ist, findet sich zumindest für Modelle mit Nabenmotor häufig in Fernost ein passender Nabenmotor + Controller als Ersatz. Bei Bedarf auch mit Gewährleistung geliefert von deutschen Anbietern. Auch einen Ersatzakku kann man ggf. von einem anderen Anbieter kaufen.

Bei Wasserstoff-Pedelecs würde ich erst einmal davon ausgehen, dass Ersatzteilhaltung und Service schnell zum Knackpunkt werden dürften. Kommt Wasserstoff ins Spiel, werden die gesetzlichen Anforderungen an das Service-Personal aus gutem Grund sehr schnell hoch. Schließlich darf der Heimwerker auch nicht an den Gasanschluss im Keller.
Obendrein geht komplexere Technik geht mit größeren Ausfallraten einher. Teuer, schlecht für die Verfügbarkeit, ...

Ein Pedelec ist natürlich als Versuchsträger rund um Wasserstoff schön preiswert, zumal u.a. das Kraftfahrzeug-Bundesamt erst einmal außen vor bleibt. Die Marktnischen für Wasserstoff-Pedelecs halte ich aber für klein bis winzig.

Ich glaube kaum, dass Du Deine Fahrradritzel selbst feilst. Und da Du Ketten angesprochen hast, wie sieht es mit Riemenantrieb aus? Übrigens bei den Ketten weiß jeder die merkwürdigen Größenangaben und sollte stutzig werden. Oder lernt es erst auf die harte Tour, wenn die Länge nicht stimmt.
Man braucht keine Schwerindustrie um Spezialstahle, Kunststoffe, Spezialgläser oder Turbinen oder Solarzellen oder... herzustellen. Nun? Was gibt es hierzulande?
Dein Hinweis man kann sich so was bestellen, zeigt nur, dass Dir das tiefer liegende Problem der vorhandenen Möglichkeiten nicht klar ist und Du es vielleicht sogar dann ignorierst wenn die Lieferketten mal zusammenbrechen. Verfügbarkeit ist etwas anderes. Es ist überhaupt erst die Option für Innovation. Die passiert nicht hier, auch wenn der Artikeltitel deutlichen Bezug zu Deutschland herzustellen versucht.

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