Dr. Harald Zaun (nc-zaunha@netcologne.de) schrieb am 4. November
2001 19:20
> Liebe Leser/innen,
>
> eines vorweg. In punkto UFO-Phänomen zähle ich mich wie wohl das
> Gros der Leser/innen zu den aufgeschlossenen Skeptikern - nach dem
> Motto: "Vielleicht ist etwas dran, aber ich mag nicht so recht dran
> glauben!"
Wird schon interessant sein. Ich tippe aber weder auf Seeungeheuer(auch
wenn die in größeren Tiefen umherschwimmen ;) noch auf Zeus, der die
Radkappen seines Wagens in Unmut auf unseren Planeten kickt.
<snip>
> Wichtig scheint mir nur, dass das Phänomen zu "registrieren" und
> darüber zu "berichten". Wenn ich dabei zu "emotional" werde, dann
> schimpfen Sie ruhig mit mir: Dies ist angesichts des delikaten
> Themas angemessen....
Von wegen, bei Ihrem Artikel über den Scramjet haben auch Kommentatoren
zu Unrecht geschimpft(Kommentare sind jetzt weg, glaube ich) - ein
wenig Zurückhaltung (und gegebenenfalls Google) vor dem kommentieren
ist schon angebracht. ;)
<snip>
> Zumindest haben UFO-Zeugen das Recht, von der Wissenschaft eine
> plausible Erklärung für das Gesehene zu erhalten. Doch hier sagt
> die Forschung: "Da können wir Ihnen nicht helfen. UFOS sind weder
> falsifizierbar noch verifizierbar und somit jenseits der
> Wissenschaft!" Kein Wunder also, dass der UFO-Sumpf so tief ist...
So ein Sumpf wird dann sehr tief, wenn man so gar keine Ahnung hat, was
hinter einem Phänomen steckt. Man hätte auch nicht gedacht, dass die
mittelalterliche Angst vor Drachenwesen evtl. damit zu tun haben
könnte, dass entfernte Vorfahren als Nahrung für ein paar zu groß
geratene Echsen dienten. ;)
(Ach, das habe ich vergessen, diese Fossilien sind ja wahrscheinlich
auch künstlich erzeugt worden.)
> Bei dieser Sache geht es also nicht darum, ein Phänomen zu erklären
> oder restlos zu verklären, weil es nicht eindeutig be- oder
> widerlegt werden kann. Wichtig ist nur, dass es nicht gänzlich
> ignoriert werden sollte. Fraglos hat auch die akademische Forschung
> die Auswüchse in der UFO-Szene begünstigt: Denn sie haben den
> Spinnern und Sektierern das "ganze Feld" der Debatte überlassen. Sie
> ignorieren nach wir vor das UFO-Phänomen und sind für die Auswüchse
> und für den Mythos "Fliegende Untertassen" mitverantwortlich. Dieser
> Meinung ist zumindest der deutsche Wissenschaftsastronaut Dr. Ulrich
> Walter, aber auch der Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch. Obgleich
> beide absolute UFO-Skeptiker sind, fordern diese, dass es an der
> Zeit ist, endlich ein Forschungsinstitut zu beauftragen, sich mit
> dem UFO-Phänomen wissenschaftlich und ohne kommerziellen Interessen
> auseinanderzusetzen - und sei es nur deswegen, um den UFO-Sumpf
> trocken zu legen.
Das ist natürlich eine lobenswerte Einstellung, aber das stelle ich mir
recht schwierig vor. Sollte man Erfolg haben, so könnte man diesen
Sumpf aber immerhin eindämmen.
> Skeptiker mögen sicherlich die besseren Argumente haben, da bislang
> noch kein "echter" Beweis für die Existenz dieser Gebilde vorliegt.
> Aber eine Arroganz der Ignoranz wäre deshalb deplaciert, weil sie
> den wissenschaftlichen Diskus einschläfert: Die UFO-Problematik
> sollte seriös erforscht werden (in dieser Hinsicht gibt es bislang
> ein paar gute Ansätze).
Tatsächlich werden mengenweise Probleme durch Arroganz verursacht. Und
sie findet sich dann gerne auf beiden Seiten: der Gläubige wird
arrogant, weil er keine Beweise sieht und somit keine Veranlassung,
seinen Standpunkt zu wechseln und der Wissenschaftler kann arrogant
werden, weil er keine Erklärung parat hat und sich deshalb auch nicht
genötigt sieht, die Meinung zu ändern. Ich nenne das gerne ein
Arroganz-Patt. Das muss nicht so sein, kommt aber des Öfteren vor.
Nur geben sich dann viele mit diesem Patt zufrieden - das ist bequem,
dann ist die soziale Konfliktsituation irgendwie gelöst, aber das
wissenschaftlich interessante Phänomen bleibt ja weiterhin bestehen.
Und das wird dann gerne vergessen.
> Meine abschließende Frage an die Leser: Soll die UFO-Reihe Ihrer
> Ansicht nach fortgesetzt werden oder ist Ihnen das Ganze zu
> suspekt?
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Dr.Harald Zaun
Ist sicherlich interessant, mal zu sehen was so der neueste Stand ist.
Und im schlimmsten Fall wird man auf neue modische Beleuchtungen oder
ältere Fernsehserien aufmerksam gemacht(diesmal nicht Google, sondern
phosmo):
http://www.jogi.com/schrege-voegel/ufo/ufos01.htm
MFG/Z
2001 19:20
> Liebe Leser/innen,
>
> eines vorweg. In punkto UFO-Phänomen zähle ich mich wie wohl das
> Gros der Leser/innen zu den aufgeschlossenen Skeptikern - nach dem
> Motto: "Vielleicht ist etwas dran, aber ich mag nicht so recht dran
> glauben!"
Wird schon interessant sein. Ich tippe aber weder auf Seeungeheuer(auch
wenn die in größeren Tiefen umherschwimmen ;) noch auf Zeus, der die
Radkappen seines Wagens in Unmut auf unseren Planeten kickt.
<snip>
> Wichtig scheint mir nur, dass das Phänomen zu "registrieren" und
> darüber zu "berichten". Wenn ich dabei zu "emotional" werde, dann
> schimpfen Sie ruhig mit mir: Dies ist angesichts des delikaten
> Themas angemessen....
Von wegen, bei Ihrem Artikel über den Scramjet haben auch Kommentatoren
zu Unrecht geschimpft(Kommentare sind jetzt weg, glaube ich) - ein
wenig Zurückhaltung (und gegebenenfalls Google) vor dem kommentieren
ist schon angebracht. ;)
<snip>
> Zumindest haben UFO-Zeugen das Recht, von der Wissenschaft eine
> plausible Erklärung für das Gesehene zu erhalten. Doch hier sagt
> die Forschung: "Da können wir Ihnen nicht helfen. UFOS sind weder
> falsifizierbar noch verifizierbar und somit jenseits der
> Wissenschaft!" Kein Wunder also, dass der UFO-Sumpf so tief ist...
So ein Sumpf wird dann sehr tief, wenn man so gar keine Ahnung hat, was
hinter einem Phänomen steckt. Man hätte auch nicht gedacht, dass die
mittelalterliche Angst vor Drachenwesen evtl. damit zu tun haben
könnte, dass entfernte Vorfahren als Nahrung für ein paar zu groß
geratene Echsen dienten. ;)
(Ach, das habe ich vergessen, diese Fossilien sind ja wahrscheinlich
auch künstlich erzeugt worden.)
> Bei dieser Sache geht es also nicht darum, ein Phänomen zu erklären
> oder restlos zu verklären, weil es nicht eindeutig be- oder
> widerlegt werden kann. Wichtig ist nur, dass es nicht gänzlich
> ignoriert werden sollte. Fraglos hat auch die akademische Forschung
> die Auswüchse in der UFO-Szene begünstigt: Denn sie haben den
> Spinnern und Sektierern das "ganze Feld" der Debatte überlassen. Sie
> ignorieren nach wir vor das UFO-Phänomen und sind für die Auswüchse
> und für den Mythos "Fliegende Untertassen" mitverantwortlich. Dieser
> Meinung ist zumindest der deutsche Wissenschaftsastronaut Dr. Ulrich
> Walter, aber auch der Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch. Obgleich
> beide absolute UFO-Skeptiker sind, fordern diese, dass es an der
> Zeit ist, endlich ein Forschungsinstitut zu beauftragen, sich mit
> dem UFO-Phänomen wissenschaftlich und ohne kommerziellen Interessen
> auseinanderzusetzen - und sei es nur deswegen, um den UFO-Sumpf
> trocken zu legen.
Das ist natürlich eine lobenswerte Einstellung, aber das stelle ich mir
recht schwierig vor. Sollte man Erfolg haben, so könnte man diesen
Sumpf aber immerhin eindämmen.
> Skeptiker mögen sicherlich die besseren Argumente haben, da bislang
> noch kein "echter" Beweis für die Existenz dieser Gebilde vorliegt.
> Aber eine Arroganz der Ignoranz wäre deshalb deplaciert, weil sie
> den wissenschaftlichen Diskus einschläfert: Die UFO-Problematik
> sollte seriös erforscht werden (in dieser Hinsicht gibt es bislang
> ein paar gute Ansätze).
Tatsächlich werden mengenweise Probleme durch Arroganz verursacht. Und
sie findet sich dann gerne auf beiden Seiten: der Gläubige wird
arrogant, weil er keine Beweise sieht und somit keine Veranlassung,
seinen Standpunkt zu wechseln und der Wissenschaftler kann arrogant
werden, weil er keine Erklärung parat hat und sich deshalb auch nicht
genötigt sieht, die Meinung zu ändern. Ich nenne das gerne ein
Arroganz-Patt. Das muss nicht so sein, kommt aber des Öfteren vor.
Nur geben sich dann viele mit diesem Patt zufrieden - das ist bequem,
dann ist die soziale Konfliktsituation irgendwie gelöst, aber das
wissenschaftlich interessante Phänomen bleibt ja weiterhin bestehen.
Und das wird dann gerne vergessen.
> Meine abschließende Frage an die Leser: Soll die UFO-Reihe Ihrer
> Ansicht nach fortgesetzt werden oder ist Ihnen das Ganze zu
> suspekt?
>
> Mit freundlichen Grüßen
>
> Dr.Harald Zaun
Ist sicherlich interessant, mal zu sehen was so der neueste Stand ist.
Und im schlimmsten Fall wird man auf neue modische Beleuchtungen oder
ältere Fernsehserien aufmerksam gemacht(diesmal nicht Google, sondern
phosmo):
http://www.jogi.com/schrege-voegel/ufo/ufos01.htm
MFG/Z