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460 Beiträge seit 24.07.2002

Re: In Deutschland fehlt Gesprächskultur

Full Ack. Das Problem der fehlenden Gesprächskultur gründet sich aber
meiner Meinung nach darauf, dass weite Teile der hauptsächlich
älteren und wohlhabenderen Gesellschaft abgekapselt in eigenen
Sphären schweben und sich auch nur einer Auseinandersetzung mit der
aktuellen Realität verweigern. 

Für diese These kann ich zwei einleuchtende Beispiele nennen: Einmal,
das in der "intelektuellen" Debatte das Fernsehen immer noch als
neues Medium bezeichnet wird, zum anderen die
"Killerspiel"-"Debatte". Allein die Verwendung des Wortes
"Killerspiel" disqualifiziert von jeglichem Diskurs, es ist ein von
Günther Beckstein popularisiertes Kampfwort ohne Bezug zur Materie.

Zum anderen findet ja nicht wirklich eine Debatte statt: Da gibt es
Teile der Gesellschaft, die ohne jegliche Kompetenz oder
Beschäftigung der Materie Gift und Galle auskotzen, weitere Teile die
Kompetenz heucheln und wie Christian Pfeiffer die Statistik für ihre
frechen Lügen vergewaltigen - und diejenigen, die sich tatsächlich
offen mit der Materie beschäftigt haben, und sei es auch nur als
Konsument, und kopfschüttelnd daneben stehen. Eine Debatte zwischen
den beiden ersten und der letzten Gruppe gibt es nicht, die beiden
ersten ignorieren schlicht und ergreifend alle Teile der Realität die
nicht in ihre Ideologie passen.

Ich denke nicht dass diesem Zustand allein durch Veränderung der
(politischen) Rahmenbedingungen verbessert werden kann. Das einzige
was meiner Erfahrung nach hilft, ist im persönlichen Gespräch sofort
aggressiv den Geistes- und moralischen Zustand des Gegenübers zu
hinterfragen und die Unwissenheit deutlich vorzuführen.

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