marasek schrieb am 19. August 2009 03:19
> > Und selbst wenn: Was ist an Neugier so verkehrt?
>
> Nichts, aber es geht um eine Güterabwägung.
Welche Gueter werden abgewogen?
> > > Und natürlich darf sich jeder als Computerexperte bezeichnen - auch
> > > das ist Freiheit.
> >
> > Es ist Dummheit. Die leider zieht, weil das Volk verdummt ist.
> >
> > Und es zieht das Ansehen derjenigen, die sich ihr Wissen mit
> > harter Arbeit und fleissigem Studium aneignen, in den Boden.
>
> Pech. Was ist die Alternative - Standesschutz?
Ich darf auch nicht ohne Abbrobation als Arzt praktizieren,
Pharmazeutika verkaufen oder ohne Examen als Jurist arbeiten.
Das Problem ist, dass die Gesellschaft zu sehr auf Diplome
und Universitaetsgrade und -abschluesse sieht. Dabei steckt
hinter einem Informatikstudium heutzutage kaum noch Informatik.
Nur weiss das Otto Normalverbraucher nicht. Zwar ist
"Diplom-Informatiker" eine geschuetzte Berufsbezeichnung, nicht
aber "Web-Designer" oder "Computer-Experte". Die Gesellschaft
hat keine Ahnung, was hinter einem Diplom-Informatiker steckt,
daher greift sie lieber zu "Nachbars Sohnemann", weil "der
kennt sich damit aus".
Nenn es Standesschutz. Ist mir egal.
Was bist du eigentlich von Beruf?
> Würde der Staat
> darüber ernsthaft nachdenken, würde der zugehörige Thread im
> Heise-Forum schnell alle Rekorde brechen und man sähe sich wieder
> gegen den bösen Staat bestätigt.
Nicht von mir...
> > > Im Gegenzug äussern sich ja auch Computerexperten
> > > zur Rechtswissenschaft, obwohl sie da meistens keinen Deut einer
> > > Ahnung haben.
> >
> > Grundrechte gehen jeden etwas an. Nur weil ich kein Winkeladvokat
> > bin, darf ich mich nicht aeussern, wenn meine geliebte Regierung
> > meine Grundrechte antasten will?
>
> Das schon, aber die meisten ITler äussern sich bei derlei Themen so
> dermaßen sachunkundig, dass es wehtut und vor allem der Sache mehr
> nutzt als schadet.
Und auch hier gilt wieder, dass IT nichts mit Informatik zu tun
hat. Ein ITler weiss heutzutage nicht mehr als ein 15-jaehriger,
der sich mit der Materie beschaeftigt.
IT hat etwas mit Anwendungen-bedienen zu tun, nicht mehr.
Ein ITler ist in Rechtssachen so sachkundig wie jeder andere es
auch sein kann. Leider ziehen deren unqualifizierte Aussagen das
Ansehen des Informatikerberufs in den Boden.
> > Heutzutage weiss ja niemand mehr, was ueberhaupt eine Konsole ist...
> > Der "Editor" heutzutage heisst MS Word...
> >
> > Siehst du, wie weit das Niveau gesunken ist?
>
> Was hat das mit Niveau zu tun? Die wenigsten Menschen benötigen heute
> eine Konsole oder einen Texteditor.
Das Problem liegt tiefer: Wenn man ein ASCII-Text zu bearbeiten
ist (Konfigurationsdatei oder aehnliches), wird Word gestartet!
Ohne zu wissen, dass Word, wenn man nicht aufpasst, im doc-Format
speichert. Und dann wundert man sich ueber all das, was schief
geht. Und natuerlich werden dann wieder die Hotliner beschimpft.
Und eine Konsole ist manchmal viel schneller. Um eine Datei auf
der Konsole auszugeben, brauche ist 5 Sekunden. Um die Datei im
Explorer zu finden und dann zu warten, bis sich das entsprechende
Programm oeffnet, dauert es eine halbe Ewigkeit.
Klar /benoetigt/ niemand mehr eine Konsole. Aber sie macht
einem das Leben viel einfacher, wenn man sie kennt.
> > > Den Umgang mit mail könnte ich meiner Mutter erklären. Ich hatte eine
> > > Kollegin, die hat sich an ihrer letzten Arbeitsstelle mit ssh auf dem
> > > Mailserver eingeloggt und ihre Out of Office verwaltet und eine
> > > andere hat für mich an einem entfernten Standort den CIPE-Dienst
> > > (Gott hab es selig) als root neu gestartet.
> >
> > Und jetzt mach das gleiche mal unter Windoofs...
>
> Start->Ausführen->cmd, net stop CIPE, net start CIPE.
Gibt es diesen Dienst unter Windows?
Und selbst wenn: Die meisten wissen ja nicht mal, dass es
eine Konsole namens cmd.exe gibt.
> Windows ist nicht dümmer, nur anders.
Windows ist in der Tat nicht dumm.
Aber die Nutzer verdummen mit der Zeit.
> Und, wie ich anmerken möchte,
> in diversen Bereichen Linux überlegen (ACL z. B., unter Linux nur
> angeflanscht).
Das ACL-Konzept habe ich unter Linux noch nie benoetigt.
> > > Grottiges Webdesign hat aber nichts damit zu tun, inwieweit sich
> > > Internetbenutzer mit den Grundlagen auskennen oder nicht.
> >
> > In der Tat nicht, aber das Volk glaubt das. Wer eine Webseite
> > zusammenklicken kann, nennt sich Webdesigner, und der doofe
> > Nachbar nimmt automatisch an, dass "der sich Computern auskennt."
> > Und schamloserweise nutzen das die meisten selbsternannten Geeks
> > auch aus.
>
> Soll mir doch recht sein - die stehen nicht wirklich in Konkurrenz zu
> mir.
Das mag sein, aber der Ruf ehrlicher Konkurrenten, die
Qualitaetsarbeit abliefern, steht auf dem Spiel.
O'Brien
> > Und selbst wenn: Was ist an Neugier so verkehrt?
>
> Nichts, aber es geht um eine Güterabwägung.
Welche Gueter werden abgewogen?
> > > Und natürlich darf sich jeder als Computerexperte bezeichnen - auch
> > > das ist Freiheit.
> >
> > Es ist Dummheit. Die leider zieht, weil das Volk verdummt ist.
> >
> > Und es zieht das Ansehen derjenigen, die sich ihr Wissen mit
> > harter Arbeit und fleissigem Studium aneignen, in den Boden.
>
> Pech. Was ist die Alternative - Standesschutz?
Ich darf auch nicht ohne Abbrobation als Arzt praktizieren,
Pharmazeutika verkaufen oder ohne Examen als Jurist arbeiten.
Das Problem ist, dass die Gesellschaft zu sehr auf Diplome
und Universitaetsgrade und -abschluesse sieht. Dabei steckt
hinter einem Informatikstudium heutzutage kaum noch Informatik.
Nur weiss das Otto Normalverbraucher nicht. Zwar ist
"Diplom-Informatiker" eine geschuetzte Berufsbezeichnung, nicht
aber "Web-Designer" oder "Computer-Experte". Die Gesellschaft
hat keine Ahnung, was hinter einem Diplom-Informatiker steckt,
daher greift sie lieber zu "Nachbars Sohnemann", weil "der
kennt sich damit aus".
Nenn es Standesschutz. Ist mir egal.
Was bist du eigentlich von Beruf?
> Würde der Staat
> darüber ernsthaft nachdenken, würde der zugehörige Thread im
> Heise-Forum schnell alle Rekorde brechen und man sähe sich wieder
> gegen den bösen Staat bestätigt.
Nicht von mir...
> > > Im Gegenzug äussern sich ja auch Computerexperten
> > > zur Rechtswissenschaft, obwohl sie da meistens keinen Deut einer
> > > Ahnung haben.
> >
> > Grundrechte gehen jeden etwas an. Nur weil ich kein Winkeladvokat
> > bin, darf ich mich nicht aeussern, wenn meine geliebte Regierung
> > meine Grundrechte antasten will?
>
> Das schon, aber die meisten ITler äussern sich bei derlei Themen so
> dermaßen sachunkundig, dass es wehtut und vor allem der Sache mehr
> nutzt als schadet.
Und auch hier gilt wieder, dass IT nichts mit Informatik zu tun
hat. Ein ITler weiss heutzutage nicht mehr als ein 15-jaehriger,
der sich mit der Materie beschaeftigt.
IT hat etwas mit Anwendungen-bedienen zu tun, nicht mehr.
Ein ITler ist in Rechtssachen so sachkundig wie jeder andere es
auch sein kann. Leider ziehen deren unqualifizierte Aussagen das
Ansehen des Informatikerberufs in den Boden.
> > Heutzutage weiss ja niemand mehr, was ueberhaupt eine Konsole ist...
> > Der "Editor" heutzutage heisst MS Word...
> >
> > Siehst du, wie weit das Niveau gesunken ist?
>
> Was hat das mit Niveau zu tun? Die wenigsten Menschen benötigen heute
> eine Konsole oder einen Texteditor.
Das Problem liegt tiefer: Wenn man ein ASCII-Text zu bearbeiten
ist (Konfigurationsdatei oder aehnliches), wird Word gestartet!
Ohne zu wissen, dass Word, wenn man nicht aufpasst, im doc-Format
speichert. Und dann wundert man sich ueber all das, was schief
geht. Und natuerlich werden dann wieder die Hotliner beschimpft.
Und eine Konsole ist manchmal viel schneller. Um eine Datei auf
der Konsole auszugeben, brauche ist 5 Sekunden. Um die Datei im
Explorer zu finden und dann zu warten, bis sich das entsprechende
Programm oeffnet, dauert es eine halbe Ewigkeit.
Klar /benoetigt/ niemand mehr eine Konsole. Aber sie macht
einem das Leben viel einfacher, wenn man sie kennt.
> > > Den Umgang mit mail könnte ich meiner Mutter erklären. Ich hatte eine
> > > Kollegin, die hat sich an ihrer letzten Arbeitsstelle mit ssh auf dem
> > > Mailserver eingeloggt und ihre Out of Office verwaltet und eine
> > > andere hat für mich an einem entfernten Standort den CIPE-Dienst
> > > (Gott hab es selig) als root neu gestartet.
> >
> > Und jetzt mach das gleiche mal unter Windoofs...
>
> Start->Ausführen->cmd, net stop CIPE, net start CIPE.
Gibt es diesen Dienst unter Windows?
Und selbst wenn: Die meisten wissen ja nicht mal, dass es
eine Konsole namens cmd.exe gibt.
> Windows ist nicht dümmer, nur anders.
Windows ist in der Tat nicht dumm.
Aber die Nutzer verdummen mit der Zeit.
> Und, wie ich anmerken möchte,
> in diversen Bereichen Linux überlegen (ACL z. B., unter Linux nur
> angeflanscht).
Das ACL-Konzept habe ich unter Linux noch nie benoetigt.
> > > Grottiges Webdesign hat aber nichts damit zu tun, inwieweit sich
> > > Internetbenutzer mit den Grundlagen auskennen oder nicht.
> >
> > In der Tat nicht, aber das Volk glaubt das. Wer eine Webseite
> > zusammenklicken kann, nennt sich Webdesigner, und der doofe
> > Nachbar nimmt automatisch an, dass "der sich Computern auskennt."
> > Und schamloserweise nutzen das die meisten selbsternannten Geeks
> > auch aus.
>
> Soll mir doch recht sein - die stehen nicht wirklich in Konkurrenz zu
> mir.
Das mag sein, aber der Ruf ehrlicher Konkurrenten, die
Qualitaetsarbeit abliefern, steht auf dem Spiel.
O'Brien