Member of the Inner Party schrieb am 19. August 2009 03:56
> Welche Gueter werden abgewogen?
Die öffentliche Sicherheit und die Volksgesundheit gegenüber der
Freiheit, sich Bombenbauanleitungen reinzuziehen.
Wenn derlei Dinge nicht an jeder Strassenecke verteilt werden, werden
sich weniger Leute damit beschäftigen. Vor allem diejenigen nicht,
die tendenziell zu blöd sind und sich Körperteile absprengen.
Ich denke, ich könnte eine Bombe bauen, auch ohne Anleitung, ich bin
aber intelligent genug, das auch zu lassen.
> > Pech. Was ist die Alternative - Standesschutz?
>
> Ich darf auch nicht ohne Abbrobation als Arzt praktizieren,
> Pharmazeutika verkaufen oder ohne Examen als Jurist arbeiten.
>
> Das Problem ist, dass die Gesellschaft zu sehr auf Diplome
> und Universitaetsgrade und -abschluesse sieht. Dabei steckt
> hinter einem Informatikstudium heutzutage kaum noch Informatik.
> Nur weiss das Otto Normalverbraucher nicht. Zwar ist
> "Diplom-Informatiker" eine geschuetzte Berufsbezeichnung, nicht
> aber "Web-Designer" oder "Computer-Experte". Die Gesellschaft
> hat keine Ahnung, was hinter einem Diplom-Informatiker steckt,
> daher greift sie lieber zu "Nachbars Sohnemann", weil "der
> kennt sich damit aus".
>
> Nenn es Standesschutz. Ist mir egal.
Was nun - willst Du Standesschutz im Sinne, dass nur irgendwie
zertifizierte Leute an Rechnern rumschrauben dürfen oder nicht?
Ausserdem ist Nachbars Sohnemann vermutlich die bessere Wahl für
Alltagsprobleme. Ich persönlich lehne eher leicht schmunzelnd ab,
wenn mich die Leute fragen, ob ich ihnen eine Webseite machen kann.
Teilweise ist das auch gaga, da stellt jemand einem Mittelständler
mit fünf Leuten einen 8000 €-Server für den Dateitausch hin. Gnaaah.
> Was bist du eigentlich von Beruf?
Ich arbeite als Programmierer und mach noch ein wenig Administration.
Nichts grosses.
> Das Problem liegt tiefer: Wenn man ein ASCII-Text zu bearbeiten
> ist (Konfigurationsdatei oder aehnliches), wird Word gestartet!
> Ohne zu wissen, dass Word, wenn man nicht aufpasst, im doc-Format
> speichert. Und dann wundert man sich ueber all das, was schief
> geht. Und natuerlich werden dann wieder die Hotliner beschimpft.
Wie soll man das machen? Der Aufwand, eine Textdatei mit Word zu
starten ist höher als alles andere. Und die Leute, die sowas machen,
fummeln üblicherweise gar nicht erst an Konfigurationsdateien rum,
und wenn doch, lernen sie es schnell oder geben entnervt auf.
Am Anfang machen alle Leute Scheiss. Nur erinnern sich die wenigsten
dran und denken, sie hätten alles von vorneherein schon gekonnt.
Ich weiss noch, wie ich 1996 mich über das schöne Feuerwerk von
happy99.exe gefreut habe...
> Und eine Konsole ist manchmal viel schneller. Um eine Datei auf
> der Konsole auszugeben, brauche ist 5 Sekunden. Um die Datei im
> Explorer zu finden und dann zu warten, bis sich das entsprechende
> Programm oeffnet, dauert es eine halbe Ewigkeit.
>
> Klar /benoetigt/ niemand mehr eine Konsole. Aber sie macht
> einem das Leben viel einfacher, wenn man sie kennt.
Schon, aber das ist eine andere Baustelle. Wenn ich für einen Kunden
was an OS X mache, geht als erstes die Konsole auf.
> > > Und jetzt mach das gleiche mal unter Windoofs...
> >
> > Start->Ausführen->cmd, net stop CIPE, net start CIPE.
>
> Gibt es diesen Dienst unter Windows?
> Und selbst wenn: Die meisten wissen ja nicht mal, dass es
> eine Konsole namens cmd.exe gibt.
Natürlich gibt es den Dienst nicht, aber es ging ja nur um die
Grundsätzliche Frage, ob es mit "Windoofs" auch möglich wäre.
> > Windows ist nicht dümmer, nur anders.
>
> Windows ist in der Tat nicht dumm.
> Aber die Nutzer verdummen mit der Zeit.
Kann ich nicht bestätigen. Ich habe einige Windows-Gurus
kennengelernt, die viele von den "ich hab Ubuntu installiert und bin
jetzt 1337" in den Schatten stellen.
> Das mag sein, aber der Ruf ehrlicher Konkurrenten, die
> Qualitaetsarbeit abliefern, steht auf dem Spiel.
Naja, mal ehrlich, ich habe bislang wenig Qualitätsarbeit gesehen,
weder von Studierten noch von Unstudierten.
Auch in dieser Branche gilt: der Mensch stolpert nicht über Berge,
sondern über Maulwurfshügel; letzlich war es viel Kleinkram, der aber
immer wieder grosse Wirkung zeigt.
> Welche Gueter werden abgewogen?
Die öffentliche Sicherheit und die Volksgesundheit gegenüber der
Freiheit, sich Bombenbauanleitungen reinzuziehen.
Wenn derlei Dinge nicht an jeder Strassenecke verteilt werden, werden
sich weniger Leute damit beschäftigen. Vor allem diejenigen nicht,
die tendenziell zu blöd sind und sich Körperteile absprengen.
Ich denke, ich könnte eine Bombe bauen, auch ohne Anleitung, ich bin
aber intelligent genug, das auch zu lassen.
> > Pech. Was ist die Alternative - Standesschutz?
>
> Ich darf auch nicht ohne Abbrobation als Arzt praktizieren,
> Pharmazeutika verkaufen oder ohne Examen als Jurist arbeiten.
>
> Das Problem ist, dass die Gesellschaft zu sehr auf Diplome
> und Universitaetsgrade und -abschluesse sieht. Dabei steckt
> hinter einem Informatikstudium heutzutage kaum noch Informatik.
> Nur weiss das Otto Normalverbraucher nicht. Zwar ist
> "Diplom-Informatiker" eine geschuetzte Berufsbezeichnung, nicht
> aber "Web-Designer" oder "Computer-Experte". Die Gesellschaft
> hat keine Ahnung, was hinter einem Diplom-Informatiker steckt,
> daher greift sie lieber zu "Nachbars Sohnemann", weil "der
> kennt sich damit aus".
>
> Nenn es Standesschutz. Ist mir egal.
Was nun - willst Du Standesschutz im Sinne, dass nur irgendwie
zertifizierte Leute an Rechnern rumschrauben dürfen oder nicht?
Ausserdem ist Nachbars Sohnemann vermutlich die bessere Wahl für
Alltagsprobleme. Ich persönlich lehne eher leicht schmunzelnd ab,
wenn mich die Leute fragen, ob ich ihnen eine Webseite machen kann.
Teilweise ist das auch gaga, da stellt jemand einem Mittelständler
mit fünf Leuten einen 8000 €-Server für den Dateitausch hin. Gnaaah.
> Was bist du eigentlich von Beruf?
Ich arbeite als Programmierer und mach noch ein wenig Administration.
Nichts grosses.
> Das Problem liegt tiefer: Wenn man ein ASCII-Text zu bearbeiten
> ist (Konfigurationsdatei oder aehnliches), wird Word gestartet!
> Ohne zu wissen, dass Word, wenn man nicht aufpasst, im doc-Format
> speichert. Und dann wundert man sich ueber all das, was schief
> geht. Und natuerlich werden dann wieder die Hotliner beschimpft.
Wie soll man das machen? Der Aufwand, eine Textdatei mit Word zu
starten ist höher als alles andere. Und die Leute, die sowas machen,
fummeln üblicherweise gar nicht erst an Konfigurationsdateien rum,
und wenn doch, lernen sie es schnell oder geben entnervt auf.
Am Anfang machen alle Leute Scheiss. Nur erinnern sich die wenigsten
dran und denken, sie hätten alles von vorneherein schon gekonnt.
Ich weiss noch, wie ich 1996 mich über das schöne Feuerwerk von
happy99.exe gefreut habe...
> Und eine Konsole ist manchmal viel schneller. Um eine Datei auf
> der Konsole auszugeben, brauche ist 5 Sekunden. Um die Datei im
> Explorer zu finden und dann zu warten, bis sich das entsprechende
> Programm oeffnet, dauert es eine halbe Ewigkeit.
>
> Klar /benoetigt/ niemand mehr eine Konsole. Aber sie macht
> einem das Leben viel einfacher, wenn man sie kennt.
Schon, aber das ist eine andere Baustelle. Wenn ich für einen Kunden
was an OS X mache, geht als erstes die Konsole auf.
> > > Und jetzt mach das gleiche mal unter Windoofs...
> >
> > Start->Ausführen->cmd, net stop CIPE, net start CIPE.
>
> Gibt es diesen Dienst unter Windows?
> Und selbst wenn: Die meisten wissen ja nicht mal, dass es
> eine Konsole namens cmd.exe gibt.
Natürlich gibt es den Dienst nicht, aber es ging ja nur um die
Grundsätzliche Frage, ob es mit "Windoofs" auch möglich wäre.
> > Windows ist nicht dümmer, nur anders.
>
> Windows ist in der Tat nicht dumm.
> Aber die Nutzer verdummen mit der Zeit.
Kann ich nicht bestätigen. Ich habe einige Windows-Gurus
kennengelernt, die viele von den "ich hab Ubuntu installiert und bin
jetzt 1337" in den Schatten stellen.
> Das mag sein, aber der Ruf ehrlicher Konkurrenten, die
> Qualitaetsarbeit abliefern, steht auf dem Spiel.
Naja, mal ehrlich, ich habe bislang wenig Qualitätsarbeit gesehen,
weder von Studierten noch von Unstudierten.
Auch in dieser Branche gilt: der Mensch stolpert nicht über Berge,
sondern über Maulwurfshügel; letzlich war es viel Kleinkram, der aber
immer wieder grosse Wirkung zeigt.