marasek schrieb am 19. August 2009 16:27
> Member of the Inner Party schrieb am 19. August 2009 03:56
>
> > Welche Gueter werden abgewogen?
>
> Die öffentliche Sicherheit
Mit dieser Ausrede kriegt man heutzutage alle Gesetze durch.
> und die Volksgesundheit
Euphemismus.
> gegenüber der
> Freiheit, sich Bombenbauanleitungen reinzuziehen.
Sich eine Bombenbauanleitung "reinzuziehen", schadet weder
der oeffentlichen Sicherheit noch der "Volksgesundheit".
Das Herbeifuehren einer Explosion ist strafbar schon seit
Ewigkeiten. Da braucht es weder Terrorismusgesetze noch
Internetsperren.
> > Nenn es Standesschutz. Ist mir egal.
>
> Was nun - willst Du Standesschutz im Sinne, dass nur irgendwie
> zertifizierte Leute an Rechnern rumschrauben dürfen oder nicht?
Das wuerde dem Ansehen des Berufs zutraeglich sein.
Ausserdem geht es um mehr als nur "rumschrauben".
> Teilweise ist das auch gaga, da stellt jemand einem Mittelständler
> mit fünf Leuten einen 8000 €-Server für den Dateitausch hin. Gnaaah.
Auch Informatiker tragen eine Verantwortung. Leider kommen
viele Subjekte, die sich "Informatiker" nennen, dieser nicht nach.
> > Was bist du eigentlich von Beruf?
>
> Ich arbeite als Programmierer und mach noch ein wenig Administration.
> Nichts grosses.
Wuerdest du es begruessen, wenn jeder Knilch mit ein paar
VB-Kenntnissen glaenzt und dafuer deine Ausbildung fuer die
Katz ist, weil der Poebel sich hat blenden lassen?
> Wie soll man das machen? Der Aufwand, eine Textdatei mit Word zu
> starten ist höher als alles andere.
Du wirst lachen: Ja, ist es! Aber dann gab es die unsaeglichen
Programmverknuepfungen unter Windows. Und aus Bequemlichkeit haben
die Leute einfach alle ihre Dateien mit Word verknuepft. Windows
macht es einem so einfach, Fehler zu machen!
> Und die Leute, die sowas machen,
> fummeln üblicherweise gar nicht erst an Konfigurationsdateien rum,
> und wenn doch, lernen sie es schnell oder geben entnervt auf.
Scriptkiddies jeglicher Coleur und allen Alters machen das!
Einfach mal ausprobieren. Und wer darf's wieder hinbiegen?
> Ich weiss noch, wie ich 1996 mich über das schöne Feuerwerk von
> happy99.exe gefreut habe...
Ich ruehme mich, in 20 Jahren Computererfahrung nicht einen
einzigen Virus auf einem meiner Computer gehabt zu haben.
Aber manchmal muss es weh tun, bevor man lernt.
> > > > Und jetzt mach das gleiche mal unter Windoofs...
> > >
> > > Start->Ausführen->cmd, net stop CIPE, net start CIPE.
> >
> > Gibt es diesen Dienst unter Windows?
> > Und selbst wenn: Die meisten wissen ja nicht mal, dass es
> > eine Konsole namens cmd.exe gibt.
>
> Natürlich gibt es den Dienst nicht, aber es ging ja nur um die
> Grundsätzliche Frage, ob es mit "Windoofs" auch möglich wäre.
Das ist das Problem: Klar geht es auch, aber die meisten Leute
wissen nicht, wie! Weil Windows den Nutzer verdummt. Unter OS X
bspw. hat der Nutzer gar keine andere Wahl, als zu lernen, wie
es richtig geht.
> > Aber die Nutzer verdummen mit der Zeit.
>
> Kann ich nicht bestätigen. Ich habe einige Windows-Gurus
> kennengelernt, die viele von den "ich hab Ubuntu installiert und bin
> jetzt 1337" in den Schatten stellen.
Klar, das sind dann Leute, die sich mit der Materie auskennen.
Aber die beherrschen ihren Rechner auch. Nicht ihr Rechner
beherrscht sie.
Ich habe mich nach Win98SE von Windows verabschiedet. Alles, was
danach kam, lies mich meinen Rechner nicht mehr ordentlich bedienen.
Ein einfacher RAM-Zugriff oder ein Zugriff auf einen Port war unter
Win2k oder dergleichen schon nicht mehr moeglich.
> > Das mag sein, aber der Ruf ehrlicher Konkurrenten, die
> > Qualitaetsarbeit abliefern, steht auf dem Spiel.
>
> Naja, mal ehrlich, ich habe bislang wenig Qualitätsarbeit gesehen,
> weder von Studierten noch von Unstudierten.
In welchen Klitschen arbeitest du denn?
> Auch in dieser Branche gilt: der Mensch stolpert nicht über Berge,
> sondern über Maulwurfshügel; letzlich war es viel Kleinkram, der aber
> immer wieder grosse Wirkung zeigt.
Design ist wichtig, wird aber meistens ueberbewertet. Es ist besser,
falschen Code hinzuschreiben, den man noch korrigieren kann, als gar
nichts ausser ein paar nichtssagenden Diagrammen.
Fuer mich hat sich folgendes Konzept als erfolgreich herausgestellt:
Man beginnt sowohl top-down als auch bottom-up. Will sagen: Man
faengt
sowohl mit dem Nutzerinterface als auch mit den Funktionalitaeten an.
Das ergibt einen nicht notwendigerweise funktionierenden Prototypen.
Aber hier kann man schon erkennen, wo sich Nutzeranforderungen und
Moeglichkeiten der Funktionalitaeten beissen. Und dann wird in Zyklen
verfeinert, Code aufgeraeumt, mehr Funktionalitaet eingebaut,
getestet.
Bisher bin ich damit immer gut gefahren. Ich habe mich bisher noch
nie
hingesetzt und tagelang ueber Design gebruetet. War nie noetig. Wer
solange ueber Design bruetet, sollte sich ueberlegen, ob das Projekt
nicht zu gross ist und nicht aufgespalten werden kann.
O'Brien
> Member of the Inner Party schrieb am 19. August 2009 03:56
>
> > Welche Gueter werden abgewogen?
>
> Die öffentliche Sicherheit
Mit dieser Ausrede kriegt man heutzutage alle Gesetze durch.
> und die Volksgesundheit
Euphemismus.
> gegenüber der
> Freiheit, sich Bombenbauanleitungen reinzuziehen.
Sich eine Bombenbauanleitung "reinzuziehen", schadet weder
der oeffentlichen Sicherheit noch der "Volksgesundheit".
Das Herbeifuehren einer Explosion ist strafbar schon seit
Ewigkeiten. Da braucht es weder Terrorismusgesetze noch
Internetsperren.
> > Nenn es Standesschutz. Ist mir egal.
>
> Was nun - willst Du Standesschutz im Sinne, dass nur irgendwie
> zertifizierte Leute an Rechnern rumschrauben dürfen oder nicht?
Das wuerde dem Ansehen des Berufs zutraeglich sein.
Ausserdem geht es um mehr als nur "rumschrauben".
> Teilweise ist das auch gaga, da stellt jemand einem Mittelständler
> mit fünf Leuten einen 8000 €-Server für den Dateitausch hin. Gnaaah.
Auch Informatiker tragen eine Verantwortung. Leider kommen
viele Subjekte, die sich "Informatiker" nennen, dieser nicht nach.
> > Was bist du eigentlich von Beruf?
>
> Ich arbeite als Programmierer und mach noch ein wenig Administration.
> Nichts grosses.
Wuerdest du es begruessen, wenn jeder Knilch mit ein paar
VB-Kenntnissen glaenzt und dafuer deine Ausbildung fuer die
Katz ist, weil der Poebel sich hat blenden lassen?
> Wie soll man das machen? Der Aufwand, eine Textdatei mit Word zu
> starten ist höher als alles andere.
Du wirst lachen: Ja, ist es! Aber dann gab es die unsaeglichen
Programmverknuepfungen unter Windows. Und aus Bequemlichkeit haben
die Leute einfach alle ihre Dateien mit Word verknuepft. Windows
macht es einem so einfach, Fehler zu machen!
> Und die Leute, die sowas machen,
> fummeln üblicherweise gar nicht erst an Konfigurationsdateien rum,
> und wenn doch, lernen sie es schnell oder geben entnervt auf.
Scriptkiddies jeglicher Coleur und allen Alters machen das!
Einfach mal ausprobieren. Und wer darf's wieder hinbiegen?
> Ich weiss noch, wie ich 1996 mich über das schöne Feuerwerk von
> happy99.exe gefreut habe...
Ich ruehme mich, in 20 Jahren Computererfahrung nicht einen
einzigen Virus auf einem meiner Computer gehabt zu haben.
Aber manchmal muss es weh tun, bevor man lernt.
> > > > Und jetzt mach das gleiche mal unter Windoofs...
> > >
> > > Start->Ausführen->cmd, net stop CIPE, net start CIPE.
> >
> > Gibt es diesen Dienst unter Windows?
> > Und selbst wenn: Die meisten wissen ja nicht mal, dass es
> > eine Konsole namens cmd.exe gibt.
>
> Natürlich gibt es den Dienst nicht, aber es ging ja nur um die
> Grundsätzliche Frage, ob es mit "Windoofs" auch möglich wäre.
Das ist das Problem: Klar geht es auch, aber die meisten Leute
wissen nicht, wie! Weil Windows den Nutzer verdummt. Unter OS X
bspw. hat der Nutzer gar keine andere Wahl, als zu lernen, wie
es richtig geht.
> > Aber die Nutzer verdummen mit der Zeit.
>
> Kann ich nicht bestätigen. Ich habe einige Windows-Gurus
> kennengelernt, die viele von den "ich hab Ubuntu installiert und bin
> jetzt 1337" in den Schatten stellen.
Klar, das sind dann Leute, die sich mit der Materie auskennen.
Aber die beherrschen ihren Rechner auch. Nicht ihr Rechner
beherrscht sie.
Ich habe mich nach Win98SE von Windows verabschiedet. Alles, was
danach kam, lies mich meinen Rechner nicht mehr ordentlich bedienen.
Ein einfacher RAM-Zugriff oder ein Zugriff auf einen Port war unter
Win2k oder dergleichen schon nicht mehr moeglich.
> > Das mag sein, aber der Ruf ehrlicher Konkurrenten, die
> > Qualitaetsarbeit abliefern, steht auf dem Spiel.
>
> Naja, mal ehrlich, ich habe bislang wenig Qualitätsarbeit gesehen,
> weder von Studierten noch von Unstudierten.
In welchen Klitschen arbeitest du denn?
> Auch in dieser Branche gilt: der Mensch stolpert nicht über Berge,
> sondern über Maulwurfshügel; letzlich war es viel Kleinkram, der aber
> immer wieder grosse Wirkung zeigt.
Design ist wichtig, wird aber meistens ueberbewertet. Es ist besser,
falschen Code hinzuschreiben, den man noch korrigieren kann, als gar
nichts ausser ein paar nichtssagenden Diagrammen.
Fuer mich hat sich folgendes Konzept als erfolgreich herausgestellt:
Man beginnt sowohl top-down als auch bottom-up. Will sagen: Man
faengt
sowohl mit dem Nutzerinterface als auch mit den Funktionalitaeten an.
Das ergibt einen nicht notwendigerweise funktionierenden Prototypen.
Aber hier kann man schon erkennen, wo sich Nutzeranforderungen und
Moeglichkeiten der Funktionalitaeten beissen. Und dann wird in Zyklen
verfeinert, Code aufgeraeumt, mehr Funktionalitaet eingebaut,
getestet.
Bisher bin ich damit immer gut gefahren. Ich habe mich bisher noch
nie
hingesetzt und tagelang ueber Design gebruetet. War nie noetig. Wer
solange ueber Design bruetet, sollte sich ueberlegen, ob das Projekt
nicht zu gross ist und nicht aufgespalten werden kann.
O'Brien