Nowak schreibt viel Richtiges. Salopp gesagt, ginge es für jemanden, der oder die eine linke Position für sich reklamiert, darum zu sehen, dass es sich um einen innerkapitalistischen Kampf handelt. Der noch im Anfangsstadium befindlichen Auseinandersetzung zwischen kapitalistischen Vormächten, die in diesem Stadium noch auf Proxieebene geführt wird. Die primär aufeinanderprallenden Mächte sind die usa und China.
Dass es also nicht um Moral, sondern um die am Ende eines langen kapitalistischen Zyklus stets wieder in Erscheinung tretenden systemimmanenten Aporien wirtschaftlicher Natur geht.
Eine Anmerkung. Der Titel 'Warum Russland keinen Krieg will' wurde durch den russischen Angriff nicht widerlegt. Russland wollte keinen Krieg, sondern hat Vertragsvorschläge vorgelegt, auf die einzugehen die Gegenseite die Freiheit hatte, sie aber nicht genutzt hat. Das 'or else...' wurde stets mitkommuniziert und ist vor einem Monat schliesslich eingetreten. Das ist im Lichte dessen, was Peter Decker gestern hier bei TP ausgeführt hat, nachvollziehbar. Allerdings nicht zwingend und angesichts der vorhersehbar ausgelösten Weltkatastrophe kritikabel.
Auch ich wurde sehr unangenehm überrascht, obwohl die Entwicklung meinen allgemeinen theoretischen Vorhersagen entspricht. Die weiterhin intransigente, ja sich weiter verhärtende Haltung des Westens, die fatale Fehlreaktion auch z. B. von FFF, das Ausbleiben einer echten Friendensforderung, also einer, die Verhaltensänderungen nicht primär vom zum Feind Erklärten sondern auf der eignen Seite verlangt, ja die Diffamierung der kleinsten derartigen Regung, lastet schwer, droht mutlos zu machen. Die gestrige Rede des 'Führers der freien Welt' ist in der Praxis eine Kriegserklärung. Und schon schiessen Beiträge aus dem westlichen Boden mit Tipps zur Kriegswirtschaft. Was die Klimakatastrophe nicht vermochte, vermag der geschürte Hass auf Putin, man soll nun sparen. Die Zeichen stehen auf Sturm.