zur Informationsbeschaffung immer wieder auf die selben Propagandatechniken reinfällt. Die Prinzipien der Kriegspropaganda sollten jedem, bekannt sein und ich kann auch nur jeden Menschen das Buch von Anne Morelli empfehlen. Die Beispiele reichen vom 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart. Die Methoden sind fast immer die selben, nur mit anderer Intensität und angepasst an die jeweiligen gesellschaftlichen und technischen Gegebenheiten.
Ich denke, es ist ein sehr großes Problem dass die große Mehrheit der Menschen Propaganda nicht als solche erkennt. Wenn quasi geglaubt wird, dass Propaganda nur beim Feind vorherrscht und in unseren Medien stets die Wahrheit gesagt wird. Alleine die Angaben beider Seiten über Gefallene Soldaten zeigt doch schon, dass alle Propaganda betreiben, offensichtlicher könnte es nicht sein. Bei emotionalen Berichten ebenso. Während im Westen Trauergeschichten über Zivilisten laufen, läuft im russischen TV eine Doku nach der anderen wo es um das Leid der Zivilisten im Donbass geht. Es ist beides nicht erlogen, aber in beiden Fällen wird Leid präsentiert um die Bevölkerung gegen den Feind einzustimmen.
Skeptizismus muss wieder gesellschaftlich akzeptiert sein. Aber es ist ja im Allgemeinen so, dass Skeptiker im Lager des Feindes begrüßt, im eigenen dagegen abgelehnt werden. Wenn ich also abwägen soll, scheint mir deutlich, dass überzogener Skeptizismus, selbst wenn er in bedauerliche Dummheiten wie der Leugnung von Fakten mündet, nur wenige Tote auf dem Gewissen hat und weniger tragische Folgen nach sich zieht als blinde Leichtgläubigkeit. Systematischer Zweifel scheint noch das beste Gegengift gegen das Gift der täglichen Gesinnungsprodukte, die uns über die Medien ins Haus geliefert wird, ob nun bei internationalen Kriegen, ideologischen oder sozialen Konflikten.