... bei uns im "Westen" immer aus einer Perspektive des Besserwissens und eines neokolonialen Überheblichkeitsgefühls heraus beurteilt wird.
Auch hier in diesem Artikel wieder werden nahezu ausschliesslich westliche Quellen, Thinktanks und Institutionen aus den USA oder GB zitiert, selten neutral und objektiv, als wenn Analysen oder Quellen aus dem "Nicht-Westen" sowieso nur Propaganda wären.
Ich sehe es zum Beispiel so, dass die Länder des globalen Südens es immer lästiger finden, der Hegemonie der USA zu dienen, wenn nicht sogar sich ihr unterwerfen zu müssen. Es werden immer mehr, die den Blickwinkel der USA nicht mehr teilen. Das ist heute anders als zur Zeit des ersten kalten Krieges. Da waren die ideologischen Scheuklappen auf beiden Seiten gross. Es gibt nicht mehr die durch den II. WK übermächtig gewordene USA mit ihrer Scheindemokratie auf der einen Seite und eine marode Stamokap-UdSSR auf der anderen.
Die Widersprüchlichkeiten und die Doppelzüngigkeit des westlichen Systems werden immer offensichtlicher.
Ein kleines, aber bezeichnendes aktuelles Beispiel ist der Streit Kanadas mit Indien wegen eines angeblichen Auftragsmordes an einem Sikh in Kanada. Das hätte es früher so nicht gegeben.
Die Staaten des Südens werden selbstbewusster und sind sich ihrer Stärke bewusst. Sie haben Länder auf ihrer Seite, denen wirtschaftlich und militärisch nicht mehr so leicht beizukommen ist und die ganz anders mit ihresgleichen umgehen als der neoimperialistische Westen mit ihnen.
Sollten die USA nicht in Panik geraten und die Welt in Schutt und Asche legen, kann es nur besser werden mit Hilfe der multipolaren Entwicklung.