steht im Deutsch historischen Museum in Berlin. Der Globus auf dem Foto erinnerte mich irgendwie daran, auch der Titel "100 Jahre Wunder an der Weichsel".
Nach Lesart der Polen sei so ein Vordringen der Roten Armee in das restliche Europa abgewehrt worden.
Das passt doch alles zusammen. Mit eben diesem Argument hat Hitler seinen Überfall auf die Sowjetunion begründet ( er sei ihnen nur zuvor gekommen).Und zum Schluss blieb nur noch das Hoffen auf die Wunderwaffe.
Was bedeutet es nun genau, wenn tatsächlich europäische Staatschefs nach Polen fahren und dieses "Wunder" feiern?
1. Polen hatte Sowjetrussland angegriffen, gemeinsam mit westlichen Interventionstruppen aus zahlreichen Ländern. Alle hatten sie Sowjetrussland überfallen.Dieser Interventionskrieg ging mehrere Jahre. Unter anderem kämpften damals auch tschechische Truppen in Sibirien ( natürlich in einer "Abwehrschlacht") und versenkten den noch zur Zarenzeit für die damals gigantische Summe von 1000 000 Rubeln gebauten einzigen russischen Eisbrecher auf dem Baikalsee, nach deren Lesart natürlich auch, um sich zu "wehren".
2. Nachdem die Rote Armee zunächst unter Tuchatchewsky erfolgreich die Invasion Polens abgeschlagen- und deren Invasionsarmee bis nach Warschau zurück geworfen hatte, zog eine anderer Befehlshaber (Stalin) im falschen Augenblick Truppen in andere Gebiete ab und schwächte die Rote Armee vor Warschau. Dies geschah gegen den Befehl Lenins, der Stalin daraufhin als militärisch unfähig von seinem Posten abberief. Stalin vergaß das Tuchatschewsky nie und ließ den fähigesten russischen Militärführer später nach einem Schauprozess ermorden. Tuchatschewsky wäre auch ein guter Staatschef gewesen, hatte Begabungen auf vielen Gebieten und verkehrte u.a. freundschaftlich mit Persönlichkeiten wie Schostakowitsch. Er war ein Militärreformer erster Güte. Unter seiner Führung hätten die Deutschen im WKII später viel eher auf Granit gebissen.
Es war also nicht das Wunder oder die tolle polnische Armee, sondern der Eigensinn und die Inkompetenz Stalins, die zum Sieg des polnischen Aggressors und zum nachfolgenden Friedensvertrag von Riga führte.
3. In diesem Vertrag musste Sowjetrussland große Teile des Staatsgebietes abtreten. In diesem Gebiet lebten 12 000 000 Menschen, darunter nur 2 000 000 Polen. 10 000 000 Weißrussen und Ukrainer kamen unter polnische Fremdherrschaft.
Sollte diese Okkupation und der Sieg und Landraub eines Aggressors nun von Staatschefs aus der EU gefeiert werden, den gleichen Politikern, die lauthals schreien, wenn seit einer Volksabstimmung die Krim zu Russland gehört, so wie das Saarland nach einer Volksabstimmung seit langem wieder zu Deutschland gehört , dann wäre das ein Offenbarungseid und ein Hinweis auf künftige Pläne.
Es wird mit falschen Kalten gespielt. Es herrschen doppelte Standards, wohin man auch blickt.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (05.02.2020 06:23).