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  • Freddy_1

mehr als 1000 Beiträge seit 16.01.2017

Re: Da gibt es noch mehr "Abwehrschlachten" zu feiern

zur Erinnerung an Egon Bahr schrieb am 05.02.2020 04:25:

"Warschau will den Sieg der Abwehrschlacht bei Warschau gegen Sowjetrussland am 15. August 1920 mit großer europäischer Beteiligung feiern"

Mit dem Wort "Abwehrschlacht" kann man so herrlich die Leser und die Öffentlichkeit. manipulieren.

Man muss ja schon froh sein, wenn überhaupt jemand diesen Angriff Polens auf die Sowjetunion im Zusammenhang mit den beiden Weltkriegen erwähnt.

So etwas wird ja heutzutage meistens nicht gelehrt, man dekontextualisiert. Jeder lernt, dass Deutschland die Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg angegriffen hat, manche wissen auch, dass der Angriff 41 begann, zwei Jahre nach dem offiziellen Beginn des Krieges. Vor Kriegsbeginn passierten so unwichtige Dinge wie die Aufteilung der Tschechei. Und zu Kriegsbeginn, im September 39, der deutsche Angriff auf Polen. Heutzutage wird die Geschichte ja anders gelehrt, dass die SU gleichzeitig und zusammen mit DE den Krieg begonnen haben soll. Schließlich liegen nur wenige Tage dazwischen, zumindest wenn man die deutsche Aggression im September 39 beginnen lässt. Und dank lückenhafter Geschichtserzählung können die meisten auch nicht viel mit dem Begriff "Ostpolen" anfangen, in welches die SU einmarschierte, um den bereits erwarteten deutschen Angriff zurückzuschlagen.

Bei "Ostpolen" handelte es sich eben im Wesentlichen um den westlichen Teil der Sowjetunion, den Polen wenige Jahre zuvor mit französischer Militärhilfe angegriffen und besetzt hatte. Die Militärmission begann nach dem Ersten Weltkrieg und endete vor Beginn des Zweiten Weltkrieges.

Und heute liest man wieder Nachrichten, wie sich Polen mit Frankreich verbündet, um sich gegen Russland zu "verteidigen". Es ist schon traurig, dass man nicht einmal in heutigen Artikeln auf solche Zusammenhänge hingewiesen wird.

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