Die meiste Zeit der letzten 4 Milliarden Jahre waren die Pole eisfrei, der jetzige Zustand ist der unnatürliche.
Davon hat der Mensch nur wenig, wenn erst mal der Meeresspiegel 60 Meter steigt und damit ein Großteil des besiedelten und produktivsten Landes versinkt - und zwar schneller, als man die Infrastruktur umstellen kann.
Ich kann mir schon gut vorstellen, dass die Welt nach einer Klimaerwärmung sogar lebensfreundlicher sein wird als heute¹, und ich kann mir sogar vorstellen, dass irgendwann, wenn alles sich wieder stabilisiert hat², nach einer Klimaerwärmung sogar mehr nutzbares Land übrig bleibt, als wir jetzt haben. Das Problem sind nur die paar Tausend Jahre dazwischen, wenn das alte kaputt ist und das neue noch nicht da. Das wird keine Zivilisation überleben.
Und, nein, der Klimawandel wird die Menschheit nicht auslöschen. Damit kommt der Mensch an sich prima klar. Nur hat der Mensch heute viel mehr Möglichkeiten, sich selbst umzubringen, als bei den letzten Klimaänderungen - und es besteht eine sehr gute Wahrscheinlichkeit, dass er genau das auch tun wird in den Jahrhunderten, in denen die Zivilisation untergeht, die dann lebende Bevölkerung ihre Existenzgrundlagen verliert, aber bei den einen doch noch das Gefühl besteht, anderswo wäre Ersatz dafür zu holen, während die anderen meinen, sie hätten noch was zu verteidigen. So was wie den bronzezeitlichen Zusammenbruch, nur diesmal im globalen Maßstab und mit Atom- und Biowaffen, sollte man nicht leichtfertig abtun.
Und immer dran denken: "Natürlich" bedeutet nicht automatisch gut oder wünschenswert. Die Natur nimmt wenig Rücksicht auf menschliche Leben.
¹auf jeden Fall schlägt die Erderwärmung um Längen eine neue Kaltzeit, bei der es ja nicht nur kälter, sondern auch trockener wird - beides Gift für Pflanzenwachstum und fruchtbares Land
²so in etwa 4000 Jahren also - wenn es sich stabilisiert. Was es wahrscheinlich nicht tun wird, weil die Temperatur erst mal hochgeht und dann, wenn der CO2-Ausstoß ausbleibt, ebenso schnell wieder fällt, was dann keine Entlastung mehr ist sondern nach der ersten Katastrophe gleich noch die zweite hinterherschickt