Pnyx (1) schrieb am 04.08.2024 19:08:
Re: wider den Zeitgeist
In der Sache bin ich selbstverständlich ganz bei Baron und Nymoen. Wozu sollte man sein einziges Leben einer abstrakten Sache opfern, in die man zufällig hineingeboren worden ist und mit der man, jedenfalls in sehr vielen Fällen, nur sehr teilweise übereinstimmt? Krieg ist die Ausserkraftsetzung zivilisierter Lebensverhältnisse, daran sollte man sich, auch wenn man zufälligerweise als Mann geboren wurde, nicht beteiligen. Gratulation jedem, sei er Russe, Ukrainer, Israeli, Iraner u.s.-Amerikaner, Brite, Franzose, Deutscher oder was auch immer, der das einsieht und Möglichkeiten, sich zu entziehen nutzt.
Bleibt anzumerken, dass im deutschen Fall nicht die geringste reale Gefahr eines gegnerischen militärischen Angriffs besteht. Diese wird, wie bei früheren Gelegenheiten auch, herbeifantasiert. Deutschland ist seit seiner staatlichen Existenz noch nie angegriffen worden, jedenfalls nicht proaktiv. Darüber will der neomilitaristische Zeitgeist hinwegtäuschen.
Na, na, vergessen? Deutschland musste schon am Hindukusch verteidigt werden.. ... ....
Und Verteidigen bedeutet doch, dass man angegriffen wurde. Übrigens wurden solche Tricks schon im Jugoslawien-Konflikt für den Waffeneinsatz herbeiphantasiert und bei den ausführenden Bundeswehrteilnehmer, mit denen ich darüber gestritten hatte, wurde das teils unfreundlich zurückgewiesen und selbst der Hinweis auf die späteren "Zweifel" des ehemaligen Bundeskanzlers reichten nicht zu mehr Einsicht. Im Gegenteil, das lief eher in die uneinsichtige Schiene von solchen Politiker verraten worden zu sein.
Ich würde sagen, das "neo" kannst Du streichen. Da hat sich im militaristischen Zeitgeist nichts geändert, was sich schön beim Zitat "Soldaten sind Mörder" zeigt. Das wird, wenn überhaupt nur bei anderen gesehen.