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  • Axel Farr

mehr als 1000 Beiträge seit 06.05.2002

Re: Kein Soldat ist Lebensmüde

hdwinkel schrieb am 04.08.2024 20:33:

Axel Farr schrieb am 04.08.2024 20:11:

Wenn es unvermittelt zu einem Angriff kommt, sind die Überlebenschancen als Zivilist deutlich schlechter als die als Soldat.

Das war im Irakkrieg so und in vielen anderen Kriegen, u.a. dem WK2. Erstaunlicherweise war es im WK1 gerade nicht so und ebenfalls nicht im Ukrainekrieg. Im letzteren ist das Verhältnis sogar besonders krass, wenn man die offiziellen Opferzahlen der UN und die Schätzungen bzgl. der Frontverluste vergleicht. Es sterben dort erheblich mehr Soldaten als Zivilisten.
Also ist Ihre Aussage zumindest erklärungsbedürftig.

Ich schrieb "unvermittelter Angriff" und meinte damit, dass sich Zivilisten in einem Kampfgebiet befinden. Das war auch im Ukraine-Krieg in den ersten Wochen so, in Mariupol praktisch bis zum Fall der Stadt.

Seitdem versucht die Ukraine, den Bereich bis ca. 10km hinter der Front frei von Zivilisten zu halten. Das hat die Verluste unter Zivilisten deutlich reduziert. In der Ukraine kommt hinzu, dass viele Menschen bisher nur als vermisst gemeldet sind - da Soldaten in der Regel ihre ID-Marken tragen, kann ein toter Soldat oft gemeldet werden - und zwar sogar, wenn der Feind den Leichnahm findet und bestattet. Bei Zivilisten ist das nicht der Fall, hier kann man oft erst Jahre nach dem Krieg eine vermisste Person für tot erklären lassen. Soll heißen: Das Verhältnis verschiebt sich sogar noch Jahre nach dem Ende der Kriegshandlungen.

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