Ich bin immer wieder erstaunt wie gut Propaganda des Mittelalters auch heut noch verfängt! Die Männer, die für Ihre jeweiligen Herrscher, respektive Herrschaftsformen, in den Krieg ziehen sind die Heroen, die Mutigen, die Tapferen und Treuen. Die anderen sind die Verräter, die feigen, diejenigen, die einem Judas gleich, dem Bösen in die Hände spielen - ja annähernd mit dem Feind gleichzusetzen sind, dem Feind, der die Ausgeburt des Bösen ist.
Hier geht es nicht um „Gut“ oder „Böse“. Hier geht es um Herrschaftsbereiche und Einflusszonen. Um Handelsplätze und Ideologien. Und ja, auch unsere westliche Wertegemeinschaft ist genau das - ein politisches System, das um Einflussbereiche, Handelsplätze und Ideologie kämpft. Zugegebenermaßen ist es das politische System, das ich vorziehe - aber schlicht nicht das, für das es sich zu sterben lohnt!
Und wieder sollen junge Menschen für einen Krieg sterben den Menschen angezettelt haben, die selbst dafür nie mit der Waffe im Schützengraben kämpfen werden.
Und da nun dem Angegriffenen System das Kanonenfutter ausgeht, (denn was anderes waren Soldaten aller Zeitalter nie), versucht man den gesellschaftlichen Druck, auf jene die Fliehen und sich diesem Spiel der Mächtigen entziehen konnten, zu erhöhen.
Man spricht von Pflicht - eine Pflicht den Herrscher oder das herrschende System (in unserem Fall die Demokratie) zu verteidigen. Die Pflicht sich töten zu lassen und/oder andere zu töten. Das ist tiefstes Mittelalter!
Und trotzdem funktioniert es - immer mehr Menschen erzählen anderen Menschen Sie sollten doch gefälligst ihrer Pflicht nachkommen und ihr Land verteidigen gehen.
Ganz ehrlich: was zum Teufel stimmt mit euch eigentlich nicht? Wir leben in einem freien Land - geht gefälligst selbst an die Front, wenn euch das herrschende System das wert ist. Wer gibt euch eigentlich das Recht, anderen zu erzählen, dass sie sich im schlimmsten Fall in einem Krieg töten lassen sollen?