Jetzt auf einmal will die Regierung ein Volk aus kampfbereiten, wehrbegeisterten und kriegstüchtigen Bürgern schaffen?
Und das, nachdem dem mündigen Bürger über Jahrzehnte sein persönliches Recht zur Verteidigung immer weiter eingeschränkt wurde? Heute darf ein unbescholtener Bürger nicht einmal mehr eine Schreckschußpistole bei sich tragen, dazu muss er erst einmal einen kleinen Waffenschein beantragen.
Wirklich verteidigungsfähige Waffen, mit denen auch ein alter Mann oder eine zierliche Frau einen oder mehrere Angreifer abwehren könnten, zu erwerben ist mit deratigen Hürden versehen, dass es schon viel Aufwand an Zeit und Geld bedarf, abgesehen von weiteren rechtseinschränkenden Kontrollauflagen. Und selbst dann ist diese Waffe derart unerreichbar aufzubewahren, dass ein Einsatz zur Verteidigung bei einem Überfall im eigenen Haus sehr unwahrscheinlich wird.
Aber nun soll der Bürger bereit sein, sich von seinem Staat an Waffen ausbilden zu lassen, die er privat niemals beitzen darf, um damit womöglich in fremden Ländern andere Menschen dann zu töten. Dieser Bürger soll verstehen, dass er für die edlen Ziele von Demokratie und Freiheit, welche in der Ukraine jetzt bedroht werden, von seiner Regierung nun die Erlaubnis bekommt, die er für sich selbst von diesem Staat bisher nicht zugestanden bekam. Die Erlaubnis, ja sogar den Befehl, mit Gewalt sich zu verteidigen, anzugreifen, zu kämpfen und zu töten.
Es wird schwer sein, Menschen, denen Jahrzehnte lang das Recht zur persönlichen Verteidigung weitgehend in Abrede gestellt wurde, jetzt dafür zu begeistern, eine kämpferische Gesinnung zur Verteidigung der Interessen anderer Länder zu zeigen.
Selbst mit Wehrpflicht, wenn eine Regierung diese politisch überleben würde ...