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  • wellbone

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Re: Woher kommt der Kommunistenhass der CDU?

Rob Kenius schrieb am 10.02.2020 06:48:

Die CDU entstand nach dem Untergang der Nazidiktatur, als die russischen Truppen Berlin erobert und Adolf Hitler in den Selbstmord getrieben hatten. Nazis und Überlebende der Wehrmacht waren voll Kommunistenhass.

Die CDU entstand aus der Idee, eine Partei wie CENTRUM zu gründen, die aber auch die evangelische Mehrheit in Deutschland mitnimmt und dann so stark wie die SPD werden kann. Diese Idee hatte sich bis 1949 gut entwickelt, so dass Adenauer mit einer Stimme Mehrheit zum ersten Kanzler gewählt wurde.

Wie konnte die neue Partei CDU so stark werden, obwohl CENTRUM noch eine Zeit lang existierte??? Das ist die entscheidende Frage. Die Antwort ist einfach. Die ehemaligen Nazis haben CDU gewählt. Sie waren weder katholisch noch liberal, als Erzfeinde von Kommunisten und SPD groß geworden und die neue Partei CDU wurde ihre zweite Heimat.

Der wendige Adenauer wurde zum Antikommunisten, was ihm die Freundschaft der Amerikaner und die Wählerstimmen der ehemaligen Nazis einbrachte. Vor diesem Hintergrund ist zu verstehen, dass Antikommunismus und das bedingungslose Streben zur Kanzlerschaft die DNA der CDU ausmachen.

Im Jahre 2020 aber, eine ganze Generation nach der Auflösung der Sowjetunion und aller ihrer Vasallen und nachdem selbst China vom Kommunismus abgerückt ist, im Jahre 2020 ist Antikommunismus etwas wie Verkalkung oder Realitätsflucht oder einfach eine Form von politischer Dummheit.

Gegen Dummheit und Realitätsverweigerung können auch Anne Will und Sarah Wagenknecht nichts ausrichten. Erst recht nicht der Schwätzer Kevin Kühnert.

M.E. ist der "Kommunistenhass" ein uraltes bürgerliches Ressentiment, das sozusagen in den tiefsten Schichten der Bürgerlichkeit wurzelt. Und in der Nachkriegs-BRD ging es wohl tatsächlich darum, die deutsche Bürgerlichkeit, die ja auch vom Nazitum arg gebeutelt worden war, politisch neu zu artikulieren. Die SPD hat dann mit dem Godesberger Programm den Klassenkampf entsorgt und immer deutlicher den Anschluss an die Bürgerlichkeit gesucht und gefunden.
Auch die damalige DDR hat die Bürgerlichkeit der Menschen dort nicht überwinden können, die Kommunisten haben definitiv keine "neuen Menschen" geschaffen, obwohl sie alle Macht- und Propagandamittel in ihrer Hand hatten. Die Kommunisten haben auch kein wirklich dynamisches Wirtschaften zustande gebracht - auch das zählte für die Menschen.
Insofern ist der Kommunismus (alter Prägung) an den Menschen gescheitert.
Trotzdem bleiben viele Reflexions- und Analysegegenstände, die von den "Marxisten" angestoßen wurden, m E. weiterhin aktuell. Denn unser Systemkarren fährt ja auch immer weiter in den Dreck. Aber wie auch immer: GEGEN die Bürgerlichkeit der Menschen geht es nicht!!

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