“Urteil offenbar nicht von strafrechtlich relevanten Vorwürfen getragen”
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Ähm, der Vorwurf ist Korruption. Wenn der Präsident sich von einem der Bauunternehmen, die massiv von Staatsaufträgen bevorzugt wurden, ein Appartement am Strand im Wert von 500.000 Euro einrichten lässt, dann ist das Korruption und muss gerichtlich aufgeklärt werden.
Auch wenn der Vorwurf erst nach seiner Amtszeit auftaucht, und auch wenn der Präsident hinterher das Appartement nicht haben will.
Und: wäre das der einzige Vorwurf gegenüber Lula, könnte man noch von untypischem Verhalten ausgehen, und “im Zweifel für den Angeklagten” urteilen.
Das Problem dabei ist, dass gegen Lula noch eine Reihe anderer Verfahren laufen, bei denen überall das gleiche Muster auftaucht: Grosszügige Zuwendungen von eng mit ihm und seiner Regierung verbundenen Personen und Unternehmen (die zum grossen Teil bereits wegen geständiger Korruption in Haft sind).