st.sch. schrieb am 14.12.2021 18:24:
Das ist übrigens das gleiche Scheinargument, das auch versucht, den Kloputzer als unproduktiven Gesellschaftswurmfortsatz darzustellen.
Es war ein Argument das sich auf das Problem der heutigen Berechnung des Bruttosozialproduktes bezieht, denn dort gilt das das Bruttosozialprodukt steigen kann obwohl der Reichtumszuwachs der Gesellschaft sinkt (Beispiel: ein Autounfall steigert dass Bruttosozialprodukt z.B. durch REparatur, durch medizinische Behandlung, obwohl das Auto hinterher (trotz REparatur) weniger wert ist und der Betroffene Mensch ggf. weniger arbeitsfähig, wenn er einen Dauerschaden zurückbehält).
Es geht mir nicht um das verfehlte Gleichnis mit der zerkloppten Fensterscheibe (hinterher ist halt ein Fenster weniger in der Gesamtrechnung), sondern um den ganz offensichtlich nicht einberechneten Werterhalt — und sei das auch nur die Verlangsamung des unweigerlichen Wertverfalls — und zum anderen um die viel zu enge Definition der Mitglieder einer Wertschöpfungskette, ohne die ganzen direkten und indirekten Einflussfaktoren auf ihre Funktionstüchtigkeit.
Der Kloputzer sorgt eben dafür, dass die Keramik täglich ansehnlich und benutzbar bleibt, der Chirurg wiederum dafür, dass der verunfallte Wertschöpfer nicht gänzlich zum Krüppel wird und damit der Wertschöpfungskette komplett verloren ginge.
Ich könnte noch mehr Beispiele bringen, aber ich glaube, die Botschaft ist klar geworden.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (14.12.2021 19:11).