Hier einmal eine Runde Fakten:
(Bundesdurchschnitt 228 Betten)
Krankenhaus Maria-Hilf Stadtlohn 144 Betten
Entfernung Ahaus 12,8 km
St. Marien-Krankenhaus Vreden 110 Betten
Entfernung: Ahaus 15 km
Medizinische Klinik Borstel 81 Betten
Entfernung Hamburg 20 km
Mal unter uns Gebetsschwestern:
Wo würdet ihr in Krankheitsfalle hingehen. Ins kleine Zwergkrankenhaus, bei dem man die "Premiere" für das Personal ist und deren Apparate und Kenntnisse entsprechend angestaubt sind oder in ein Krankenhaus, indem der Eingriff völlige Routine ist, sich auf dem Stand der Forschung bewegt und modernes Equiment selbstverständlich sind?
Also die Bürger haben dabei mit den Füßen abgestimmt. Und auch in Dänemark ist man dazu übergegangen die ganzen kleinen Kliniken zu schließen und große Schwerpunktkrankenhäuser zu bauen, bei denen Spezialisten den Bürgern helfen.
In den letzten 20 Jahren schloss jede achte Klinik und jedes siebte Bett wurde abgebaut. Und der Prozess dürfte weitergehen, denn in dem RWI-Papier heißt es: Die Krankenhausdichte in Deutschland sei "nach wie vor höher als in den meisten anderen Ländern der OECD und insbesondere höher als im Vergleich zu anderen Ländern, die eine hohe Bevölkerungsdichte aufwiesen, wie die Niederlande oder Belgien".
Nur zur Erinnerung:
NL: 412 EW/km²
BE: 367 EW/km²
D: 231 EW/km²
Wenn es sich wirklich um die Krankenhausdichte und nicht nur um die Anzahl Krankenhausbetten pro EW handelt, ist das in Deutschland äußerst fragwürdig,
Außerdem stehe es um die wirtschaftliche Lage vieler Krankenhäuser nicht sonderlich gut. Angeblich drohte bei dreimal mehr Kliniken als im Jahre 2016, dass sie ihren Zahlungsverpflichtungen innerhalb eines Jahres nicht mehr nachkommen könnten.
Fakt ist, dass durch die Fortschritte im medizinischen Bereich:
1.) endoskopische Eingriffe, statt den kompletten Bauch aufreißen
2.) Bessere Medikamente und Analysemethoden
3.) Höhere gesundheitliche Achtsamkeit und Vorsorgeuntersuchungen
4.) Passgenaue Prothesen
Sich die Verweildauer in den Krankenhäusern auch drastisch reduziert hat.
Wo die Leute früher 4 Wochen im Krankenhaus gelegen haben, gehen die heute oft nach einer Woche wieder raus, weil Rest ambulant erfolgen kann und auch der Patient sich lieber weiter zuhause auskuriert, statt im Krankenhaus zu liegen.
Klar hat so etwas auch Auswirkungen auf die 70'er Jahre Bettenburg-Mentalität.
Zudem muss man sich entscheiden:
Entweder ballert man die Versicherungsbeiträge in eine veraltete Struktur oder man gibt das Geld lieber für moderne Medizin aus. Zweimal das Geld ausgeben? Das klappt nur bei den Linken.
Auch wenn viele Stimmen nach Strategien rufen, künftige Krisen besser überstehen zu können, beim BMG scheint das Thema noch nicht angekommen zu sein. (Bernd Müller)
Da gab es doch auch Stimmen, die sich beklagt hatten, dass die ganzen Zwergkrankenhäuser keinen sinnvollen Bekämpfung der Pandemie leisteten und dort unterbeschäftigtes Personal rumlungert, während in den richtigen Krankenhäusern der Bär tobte.
Entweder hilft die Maria in einem Maria-Hilf-Krankenhaus oder die Maria hilft in einem richtigen Krankenhaus. Beides geht nicht.
Da ist bei unserem Autor so einiges nicht angekommen.
Betroffen waren vor allem die Stationen, die den Kliniken wenig Geld einbringen: fast die Hälfte waren Gynäkologien und Geburtshilfen. Ob damit werdenden Eltern in Zukunft Fahrzeiten zum Kreißsaal von über 40 Minuten zugemutet werden, wurde nicht untersucht.
Da musste ich auch herzlich lachen. Ich hatte einmal keine 200 Meter neben einem richtigen Krankenhaus einen Unfall. Das hatte auch über eine halbe Stunde gedauert, bis der Krankenwagen vor Ort war. Und irgendeinen Unfall während der Partytime(Berufsverkehr), da würde ich nichts unterschreiben. 40 Minuten mit allen Pipapo ist sowieso schon sportlich. In einem echten Notfall muss für das Erste ja sowieso der Notarzt und der Sani reichen.
Also meine Krankenhäuser in Steinwurfweite, die auch Geburtshilfe anbieten, können sich vor Kundschaft kaum retten, da reisen die Leute von richtig weit her an, um sich dort behandeln zu lassen. Die fahren freiwillig locker 40 Minuten und an anderen Krankenhäusern, die ebenfalls Geburtshilfe anbieten, vorbei.
Auch eine Abstimmung mit den Füßen.