Das Problem der Zensur aller anderen Nachrichten und Medien bei gleichzeitiger Übernahme der Rolle von Verbreitung von Kriegspropaganda ist, es werden völlig irreale Erwartungen beim Publikum geweckt, weil eine Situation beschrieben wird, die mit der Realität nicht zu tun hat.
Hier ein (wirklich kleiner) Ausschnitt:
Es wurde seitens des „Independent“ festgestellt, die russische Armee kämpft seit dem 18. März ohne Nahrungsmittel und Kraftstoff:
https://www.independent.co.uk/news/world/europe/russia-troops-food-fuel-ukraine-mod-b2038592.html
Laut „Newsweek“ sind Russen ab dem 1. Juni deshalb dazu übergegangen Hunde zu essen (immerhin keine Kätzchen!):
https://www.newsweek.com/russian-soldiers-eat-dogs-food-shortage-ukraine-security-service-claims-1712009
Wie „Forbes“ berichtete, gingen den Russen ab dem 18. März auch die LKWs aus (die sie sowieso nicht mehr betanken konnten, so what?):
https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2022/03/18/as-predicted-the-russian-army-is-running-out-of-trucks-for-its-war-in-ukraine/
Am 24. März war laut „Fox“ schon Schluss mit den Mannschaften und Munition nicht mehr vorhanden:
https://www.foxnews.com/media/russians-are-about-ten-days-away-from-culminating-point-lt-gen-hodges
Der „Mirror“ legt am 4. April noch einen drauf! Es hat ein Ende mit der Verfügbarkeit von russischen Raketen, Kampfjets und Panzern:
https://www.mirror.co.uk/news/world-news/putin-running-out-missiles-jets-26627647
„Forbes“ bestätigt am 25. Mai noch einmal, dass jetzt aber wirklich Schluss ist mit der Existenz russischer Panzer:
https://www.forbes.com/sites/davidaxe/2022/05/25/the-russian-army-is-running-out-of-tanks-for-the-war-in-ukraine-these-60-year-old-t-62s-are-proof/?sh=17d93db152ec
Am 18. Mai verkündet die Süddeutsche Zeitung, im Juni sei die russische Armee mit ihrer Offensivkraft am Ende: https://www.sueddeutsche.de/projekte/artikel/politik/krieg-in-der-ukraine-warum-die-russische-armee-nicht-vorankommt-e205324/?reduced=true
Diese Propaganda läuft seit Monaten - hat das die Redaktion von telepolis vergessen? Es handelt sich also nicht um eine Beschreibung der Realität, sondern um den Ausstieg aus der Realität.
Die Intention der Nato/westlichen Länder war, Russland in einen Abnutzungskrieg zu schicken und sie waren der Überzeugung, dass die Ukraine ihn gewinnen wird, weil sie die industrielle Basis und die Reserven Russlands ("Tankstelle mit Atomwaffen") unterschätzt und die eigenen überschätzt haben.
Die Ukraine hat von sich aus im Juni (!) eingeräumt, seit Kriegsbeginn die Hälfte der militärischen Ausrüstung verloren zu haben, was ich für eine Untertreibung halte.
Die vom Westen gelieferten schweren Waffen bilden keinen Ersatz für diese Verluste.
Die neuesten "Erkenntnisse" über Russland als reine Projektion zu lesen fällt also nicht schwer. Es ist aber nicht nur Selbstüberschätzung, sondern m.E. ist das intellektuelle Niveau der „liberalen“ westlichen Medien und ihres Publikums und die der Politik seit 20 Jahren im Sturzflug begriffen. Man will nur noch „Geschichtchen“ hören. Relotius war so erfolgreich, weil er ihnen diese „Geschichtchen“ serviert hat, die sie auch gar nicht weiter überprüfen, sondern nur glauben wollten.
Wer kann sich noch an die Schreckensmeldung "Putin benutzt den Welthunger als Waffe!" erinnern? Und man müsse für den Kampf gegen den Welthunger dringend den Hafen von Odessa für Weizenexporte öffnen!
Hier kann man selber nachprüfen, wie die Realität ist:
https://www.un.org/en/black-sea-grain-initiative/vessel-movements
Stand 11.10.2022 waren von 316 Schiffen 6 (sechs) Schiffe im Rahmen des World Food Programms unterwegs. Von 7.060.000 Tonnen waren 150.500 Tonnen für die Bekämpfung des Welthungers vorgesehen, also ca. 2,1%.
Wer sich die Ladung und die Bestimmungshäfen mal genauer anschaut, wird auf viel "Corn" nach Europa stoßen - also Mais als Tierfutter.
Wenn man die Fallhöhe der Hypermoral solcher "Geschichtchen" betrachtet, dann ist die doch erheblich: Von "Brot für die Welt!" zum verborgenen Motiv "Für mein eigenes Schnitzel auf dem Teller!". Schäbig.
Hält die westliche Politik und die dort ansässigen MSM das Publikum im "Rest der Welt" (gerade in Afrika) wirklich für so bescheuert, die Differenz zwischen Wort und Tat, zwischen Propaganda und Realität nicht zu bemerken?
Auf der Basis der Teilnahme an der Sanktionspolitik des Westens hat man feststellen können, der Westen (und seine MSM) hat seine Glaubwürdigkeit bereits verspielt.
Wie ich an Hand der Kriegspropaganda und dazu gehört der "Kampf gegen den Welthunger" zeigen will, wird das Publikum nicht nur belogen und betrogen, sondern sie können mit der Lügerei und Betrügerei einfach nicht aufhören. Das selbst entworfene Selbstbild des "moralisch Guten" zu glauben ist zu verlockend, auch wenn es mit der Realität nichts zu tun hat.
Sorry für den Rant, manchmal rettet auch kein Zynismus mehr vor Empörung über diese Verkommenheit.