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  • navy

mehr als 1000 Beiträge seit 09.02.2003

Irak: So gewinnt man Freunde??? und bringt Freiheit und Demokratie

Regierungsrat prangert Übergriffe bei US-Razzien an

Folter, Diebstahl, Erniedrigung: Glaubt man den Worten eines
irakischen Regierungsrats, verhalten sich die amerikanischen
Besatzungssoldaten bei ihren Razzien im Irak alles andere als
korrekt. Drei Soldaten wurden nun wegen Misshandlung irakischer
Gefangener unehrenhaft entlassen.



DPA
Irakischer Gefangener von US-Soldaten bewacht
Bagdad - "Tausende werden an verschiedenen Orten im ganzen Land
gefangen gehalten", sagte Mohsen Abdelhamid, der die sunnitische
Islamische Partei im provisorischen Rat vertritt, dem arabischen
TV-Sender al-Dschasira in Bagdad. "Wir hören Berichte über Folter,
wir hören, dass aus den Häusern Geld und Gold gestohlen wurden und
dass die Frauen draußen in der Kälte stehen müssen", fügte er hinzu.
"Wir verurteilen dies", sagte der Politiker.
Der Regierungsrat habe die Offiziere der Koalitionstruppen und US-
Zivilverwalter Paul Bremer auf diese Missstände angesprochen, ohne
jedoch greifbare Ergebnisse zu erzielen, erklärte Abdelhamid.

Der Nachrichtensender CNN berichtete indes unter Berufung auf das
Pentagon, dass drei Soldaten wegen der Misshandlung irakischer
Gefangener unehrenhaft entlassen worden seien. Alle drei Soldaten
stammten aus dem Bundesstaat Pennsylvania. Sie sollen Gefangene im
Mai vergangenen Jahres geschlagen und getreten haben.

Wie das US-Zentralkommando berichtete, töteten US-Soldaten im
westirakischen Haditha am Wochenende drei Verdächtige, die sich einem
von den Amerikanern kurz zuvor entdeckten kleineren Waffenversteck
näherten. Bei weiteren Operationen gegen Waffenschmuggler in der
Region westlich von Bagdad seien 70 Verdächtige festgenommen worden.

In Bagdad demonstrierten indes Dutzende ehemaliger irakischer
Offiziere vor dem Gelände der US-Zivilverwaltung in Bagdad für die
Auszahlung ihrer Gehälter. Unter den Demonstranten waren auch
Kriegsversehrte sowie Angehörige von Soldaten, die seit dem Krieg
verschwunden sind. Auf ihren Plakaten stand "Wir fordern die
Gehälter, die uns gestohlen wurden."

Der irakische Regierungsrat setzte heute seine Debatte über das
künftige politische System des Landes fort. Dabei ging es vorrangig
um die vor allem von den Kurden geforderte föderale Struktur des
Staates und die Frage, zu welcher Provinz die nordirakische Stadt
Kirkuk gehören soll, die nach Ansicht der großen Kurdenparteien Teil
der kurdischen Nordprovinzen sein soll.
........

http://www.spiegel.de/politik/ausland/0,1518,280656,00.html
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