Das Fachportal agrarheute.com lässt den deutschen Agrarexperten Dr. Stephan Cramon-Taubadel zu Wort kommen und schreibt: "Die russische Getreideernte sieht der Fachmann nicht in Gefahr. Allerdings sei es deutlich weniger sicher, dass Russland das Getreide sauch sicher über das Schwarze Meer wird exportieren können. Darüberhinaus erschwert der Ausschluss russischer Banken aus dem Zahlungssystem SWIFT den Handel....".
Betroffen vom SWIFT-Ausschluss Russlands, das mit seinem 20%-Anteil am globalen Weizenhandel weit bedeutender ist als die Ukraine, sind offensichtlich vor allem kleinere Agrar-Importländer, in denen der Getreide- und Dünger-Handel auch von kleineren, rein kommerziellen Handelsorganisationen betrieben wird. Grosse Länder wie Brasilien oder Ägypten können im Rahmen bi-lateraler Abkommen unter Einschluss von Barter-Geschäften sehr viel leichter den SWIFT-Ausschluss Russlands umgehen.
Und im übrigen wird die von Russland betriebene Eskalation des Donbass-Krieges vor allem von anglo-amerikanischen Finanzmarktakteuren zu einer neuen Spekulationswelle im Handel mit Optionen für Agrarroh-Stoffe genutzt. Besonders fatal wirkt sich das grosse Angebot an Agrarbusiness-ETF`s aus, mit denen auf allgemeine Preisssteigerungen spekuliert wird. Aber für die hiesigen Medien ist das weitgehend eine Tabu-Thema.