Er ist einigermaßen konzentriert geschrieben und daher lesbar. Man wird über die Haltung der einzelnen Parteien informiert und weiß am Ende des Textes noch, wovon die Rede war. Auch seinen erzieherischen Anspruch wusste er zu zügeln, was dem Text zusätzlich gut bekommt.
Erstaunlich aber sehr ok.
Ungeachtet dessen, und das hat nichts mit dem Text oder seinem Autoren zu tun, bleibt Ratlosigkeit .
Worin kann denn die Verhandlung zwischen diesen beiden Seiten bestehen, wenn die eine, die muslimische Seite, zwar jede Menge Forderungen aufstellen, aber keinerlei Zusagen geben kann? Mal vollkommen unabhängig davon, für wie übel man Seehofer und die Seinen hält, ist er der nach den Regeln, die sich Deutschland gab, demokratisch legitimierte Vertreter. Und wenn der deutsche Staat gleiche Rechte wie anderen Religionen einräumen möchte, so ist das in Ordnung. Egal für wie falsch ich das angesichts der evidenten Bezahlung durch faschistische Regimes wie der Türkei und Saudi-Arabien, das vermutlich übelste Staatswesen unter der Sonne, halte.
Aber die Legitimation des deutschen Staates steht außer Zweifel.
Ebenso außer Zweifel steht sein Anspruch, das seine Regeln des bürgerlichen Umgangs, die oft Verfassungsrang haben, eingehalten und nicht in Frage gestellt werden. Keiner in muslimischen Vertretung hat reale Möglichkeiten, so was umzusetzen. Und da möchte ich noch nicht mal über den Willen spekulieren, an dem sehr zu zweifeln ist.
Der im Text zitierte Pfaffe, der mit den ,, zwei Weizen" hat auf seine Art Recht . Aber er demaskiert sich zugleich, in dem er Forderungen, wie sie staatlich formuliert werden, und es sind doch nichts anderes als die Regeln bürgerlichen Zusammenlebens, zurückweißt.
Zeitgleich muss man erleben, dass der islamische Faschismus, weil er nie ernsthaften Widerstand erfuhr, die Hegemonie gewann.