Jede® sollte sich regelmäßig fragen: „Was mache ich hier eigentlich‽“

Denn wenn man ehrlich ist, macht man vieles eigentlich nur, "weil man es eben so macht" - und eben nicht weil es wirklich gut und vernünftig ist.

So ist mir zum Beispiel aufgefallen, dass ich manche Dinge nur mache, weil ich es aus irgendeinem Grund so gewohnt bin, weil ich irgendwas aus irgendeinem Grund mal abonniert hatte (und das dann ja nicht "umsonst" sein soll) oder sich irgendwas irgendwie ergeben hat.
Und dass ich das eigentlich auch sein lassen könnte - und statt dessen meine Zeit und mein Geld sinnvoller verwenden könnte.
Das gilt für die Freizeit ebenso wie fürs Berufsleben.

Was das Thema Freizeit/Berufsleben betrifft, sollte man bei der Gelegenheit auch gleich einmal die Definition von "Arbeit/Vergnügen" neu definieren.
Mir ist nämlich unter anderem Folgendes aufgefallen:
Ich habe mal meine ganzen privaten Analog-Fotos digitalisiert. Das war eigentlich eine reine (natürlich unbezahlte) Freizeit-Beschäftigung, und es war auch ganz nett, die alten Bilder wieder zu sehen. Allerdings artete das Ablichten von Tausenden von Fotos in der Praxis in Akkordarbeit aus, die sich am Ende des Tages genau so anfühlte: als Arbeit.

Andererseits gab es im Laufe meines Berufslebens zwar viele stressige und belastende Arbeitsverhältnisse, aber auch durchaus solche, an die ich recht gerne zurückdenke, weil ich da insgesamt ganz gerne zur Arbeit gegangen bin: gutes Betriebsklima, nette Kollegen und eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit.

Unterm Strich war die oben genannte Freizeitbeschäftigung wohl stressiger als die zuletzt genannte berufliche Tätigkeit. Nur dass letztere eben bezahlt wurde.

Um das zu komplettieren möchte ich noch die Theorie erwähnen, dass (gesellschaftlich gesehen) ziemlich sinnlose Tätigkeiten (die man vielleicht auch als bullshit jobs bezeichnen könnte) oft viel besser bezahlt (oder entschädigt?) werden (z. B. Investmentbanker) als (gesellschaftlich) wertvolle Arbeiten (z. B. Krankenpfleger oder Kinder-Gärtner).

Denkt mal darüber nach!

Ich habe mir jedenfalls „Was mache ich hier eigentlich‽“ als monatliche Abfrage in den Kalender eingetragen (am liebsten hätte ich statt einem festen einen zufallsgenerierten Termin, aber ich weiß nicht ob/wie das geht).