Dieser Herr Gestwa meldet sich seit Kriegsbeginn 2022 lautstark zu Wort. Er mag sich mit russischer Wirtschaftsgeschichte auskennen, doch ausweislich seiner Veröffentlichungsliste hat er zuvor jedoch nicht wissenschaftlich zu Ukraine geforscht.
Über seine Motive kann man nur rätseln. Dass er sich mit einem solchen Auftritt bei Fachkollegen Anerkennung erworben hat, bezweifele ich. Bundesweite Aufmerksamkeit ist ihm allerdings sicher. Auch in Brüssel, bei der EU-Kommission und der NATO, wird man seinen Auftritt registriert haben. Gewiss ist es ihm auf diesem Weg gelungen, reichlich von den Drittmitteln einzuwerben, die heutzutage für eine wissenschaftliche Karriere so wichtig sind. Ich vermute zudem, wir werden diesen Herrn in einigen Jahren auf einem gut bezahlten Pöstchen bei irgendeiner transatlantischen Vereinigung wiedersehen.
Bei Manova gibt es ein Video: „Osteuropäische Realitätsverzerrung“, mit dem Telepolis-Leser bestens bekannten Stefan Korinth sowie mit Professor Kees van der Pijl, Oberstleutnant a.D. Jürgen Rose und Walter van Rossum. Dort werden die zweifelhaften Äußerungen dieses Herrn Gestwa auseinandergenommen.
Am 29. März machte Florian Warweg auf den Nachdenkseiten einen „Faktencheck der Faktenchecker“. Dabei kam die Rede auch auf Herrn Gestwa. Am 31. März erschienen beim gleichen Internetportal interessante Leserbriefe dazu.