teutolith schrieb am 21.04.2023 10:16:
Moklitz schrieb am 21.04.2023 09:38:
Die Begründung für den völkerrechtswdrigen Krieg Russlands orientiert sich an dem Präzendezfall, den die NATO im völkerrechtswidrigen Serbienkrieg
am völkerrechtlich umstrittenen Einsatz der NATO in Serbien. Den kann man diskutieren, weil er umstritten ist. Ein Krieg zur Vernichtung eines benachbarten Staates, um sich dessen Territorium einzuverleiben, ist etwas grundsätzlich anderes als ein Militäreinsatz von ein paar Wochen, der jahrelange Angriffskriege beendete.
Woraus schließt du, dass es bei dem verbrecherischen Krieg, den Russland und die westlichen Staaten in der Ukraine führen, von russischer Seite darum geht, die Ukraine zu vernichten? Könnte es sich dabei möglicherweise um Kriegspropaganda handeln? Woher weißt du, dass Russland die Absicht verfolgt, sich die gesamte Ukraine einzuverleiben? Um es noch einmal deutlich zu sagen: Ich halte den russischen Überfall für verbrecherisch. Das schließt allerdings nicht aus, dass auch westliche Staaten in verbrecherischer Weise politisch agieren, indem sie durch ihr politisches Agieren die Situation zwischen Russland und der Ukraine anheizten und indem sie jetzt darauf hinwirken, diesen Krieg zu verlängern.
Was nun den Angriffskrieg gegen Serbien betrifft, weiß ich nicht inwiefern du über die historischen Zusammenhänge informiert bist. Tatsache ist, dass der Kosovo Staatsgebiet der Bundesrepublik Jugoslawien war und ist. Von daher ging es darum, dass die NATO mit ihrem Eingreifen eine separatistische Bewegung unterstützte. Die zentralen Begründungsnarrative der NATO werden in Wikipedia als umstritten bezeichnet und insbesondere die Existenz des berüchtigte Hufeisenplans konnte laut Wikipedia nie bewiesen werden - genauso wenig wie die Massenvernichtungswaffen des Irak zur Zeit des 2. Golfkriegs. Dass im Krieg gegen Serbien weniger Menschen zu Schaden kamen als im Ukrainekrieg ist dabei nicht der umsichtigen Kriegsführung der NATO zu verdanken. Tatsächlich gab es in der NATO keine Übereinstimmung zur Entsendung von Bodentruppen - nicht wenige NATO-Länder stehen ja selbst in Auseinandersetzungen mit Separatistenbewegungen. Bombardiert wurden sowohl militärische als auch zivile Ziele, aber glücklicherweise konnte der Krieg angesichts der erdrückenden Übermacht der NATO innerhalb von guten zwei Monaten durch Verhandlungen, an denen übrigens auch Russland beteiligt war, beendet werden
Schon die hier übliche Bezeichnung des NATO-Einsatzes als "Angriffskrieg" ist übelste Russenpropaganda.
Wie kommst du zu so einer Aussage: Wiederum in Wikipedia steht, der Krieg sei weder durch ein UNO-Mandat noch durch das Eintreten des Bündnisfalls zu rechtfertigen gewesen. Was bleibt also für eine juristische Bewertung. Wikipedia schreibt hierzu:
… ist die völkerrechtliche Zulässigkeit des Einsatzes bis heute umstritten
Auch hieraus ergibt sich, dass es offenbar Gründe gibt, von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg zu sprechen, ein Krieg der für die Russlands Krieg in der Ukraine unglücksseligerweise ein Begründungsnarrativ zur Verfügung stellte. Die Umstrittenheit, von der du selbst schreibst schließt die Möglichkeit einer solchen Bewertung mit ein. Wer also betreibt hier Propaganda und Geschichtsklitterung?
Es waren die Serben, die mit Hilfe der Bundesarmee seit Beginn der Neunziger zuerst Slowenien, dann Kroatien, dann Bosnien angegriffen, große Territorien erobert und über hundertausend Menschen ermordet hatten. Als auch noch das Kosovo dran war, hat die NATO das schließlich innerhalb kürzester Zeit mit vergleichsweise geringen Opfern unterbunden. Was du hier betreibst, ist die gewöhnliche prorussische Geschichtsfälschung. Es gibt keinen "Präzedenzfall" eines NATO-Angriffskrieges in Jugoslawien. Du bist alles andere objektiv oder kritisch.