Hat doch 1999 auch funktioniert "Ich habe nicht nur gelernt: Nie wieder Krieg. Ich habe auch gelernt: Nie wieder Auschwitz" .
Die "Zeitenwende" lässt sich gut verwenden, um den zeitlichen Bezugsrahmen neu zu bestimmen und die Singularität des Ereignisses herauszuheben. Nicht dass noch einer auf die Idee kommt, das Vorgehen in der Vergangenheit mit dem jetztigen zu vergleichen.
Wie bei Steinmeier mit seiner "aufgebrauchten Friedensdividende". Propaganda muss logisch nicht zwingend Sinn ergeben, da sie auf Emotionen abzielt und hauptsächlich von der Wiederholung lebt. Sein Vorgehen ist ähnlich wie damals bei Fischer:
In seiner Rede am Denkmal des Ghettos geht er (Steinmeier) darauf nicht ein, stellt sich aber demonstrativ an die Seite Polens, als er "Nie wieder" auch auf den gegenwärtigen russischen Angriff auf die Ukraine bezieht. "Auch wir Deutsche haben die Lehren aus unserer Geschichte gelernt." "Nie wieder" bedeute, dass es in Europa keinen "verbrecherischen Angriffskrieg" wie den Russlands gegen die Ukraine geben dürfe. "'Nie wieder', das bedeutet: Wir stehen fest an der Seite der Ukraine - gemeinsam mit Polen und mit unseren anderen Bündnispartnern."
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/jahrestag-warschauer-ghetto-steinmeier-rede-101.html