HS1982 schrieb am 20.04.2023 08:50:
Denn den Überfall Russlands auf die Ukraine als defensiv zu bezeichnen ist schon mehr als grenzwertig und man kann Telepolis nur wünschen sich in Zukunft von diesem Autor zu trennen.
Ich verstehe es so: Defensiv im Konflikt mit den Hegemonialbestrebungen der USA. Russland hat hier nicht offensiv agiert, sondern defensiv reagiert.
Was nichts daran ändert, dass Russland die Ukraine überfallen hat und nicht umgekehrt. Aber man muss bekanntes nicht ständig wiederholen.
Hat der Autor denn vergessen, dass Russland im Gegensatz zu den USA weite Teile des Staatsgebietes der Ukraine zu seinem eigenen erklärt hat? Das ist Landraub, wie kann Landraub defensiv sein? Wann hat die USA das gemacht?
Guantanamo. Ist zwar erheblich kleiner, vom Prinzip (Landnahme durch militärische Gewalt) das gleiche.
Prinzipiell gegen die USA anders vor. Sie setzen dort, wo sie strategische Interessen haben, Vasallen ein. Was viel praktischer ist als die Einverleibung von Staatsgebieten.
Denn erstens kann man die Regime wieder fallen lassen, wenn man sie nicht mehr braucht. Und zweitens stehen den Bürgern in den Vasallenstaaten nicht die gleichen Rechte zu wie US-Bürgern. Angefangen von einfachen Grundrechten bis hin zu Migration.
In so fern finde ich die Strategie der USA sogar perfider. Sie plündern die von ihnen mit Statthaltern besetzten Länder aus, ohne den Bürgern irgendwelche Rechte zu gewähren. Im Gegenteil, sie schauen tatenlos zu, wie die eingesetzten Despoten die eigene Bevölkerung unterdrücken, solange die Despoten im Sinne der USA agieren.
Mit der Einverleibung der Krim und Teilen der Ost-Ukraine wurden den Bürgern dagegen volle Bürgerrechte eingeräumt. Was allerdings in Russland auch nicht viel mehr wert ist als in den Vasallenstaaten der USA.