Hat der Autor übershehen, dass vor wenigen Tagen Russland den USA und den europäischen NATO-Staaten ein Angebot machte?
Warum geht er nicht auf dieses konkrete Angebot und den dortigen Vertragstext ein?
Warum theoretisiert er stattdessen in seinem Elfenbeinturm?
Und noch etwas, das wesentlichste, hat der Autor übersehen:
Es geht längst nicht mehr nur um Feindbildpflege. Die USA führ(t)en mit Unterstützung etlicher NATO-Länder längst einen hybriden Krieg, um Russlands mögliche oder tatsächliche Verbündete auszuschalten und Russland so mit militärischen Mitteln zu isolieren.
Dazu gehörten der brutale mit Lügen "begründete" Krieg und die weitgehende Zerstörung des Irak und die Vernichtung der politischen Infrastruktur und die Beförderung islamistischer Terror-Milizen in Libyen. Beide Länder zählten Jahrzehnte zuvor zumindest zu den neutralen oder gar befreundeten Staaten gegenüber der Sowjetunion. Das machte sie zu verdächtigen Kandidaten und zu militärischen Zielen.
2008 kam dann der Angriff des georgischen Militärs (es gab Hunderte US-Militärberater dort) auf die in Südossetien stationierten russischen Friedenssoldaten. Ein Versuch, dieses abtrünnige Gebiet, in welchem viele Russen leben, gewaltsam zurück zu holen. Dies provozierte eine russische Gegenreaktion, die das georgische Militär zu großen Teilen zerstörte. In den westlichen Propaganda-Medien läuft dieser Vorfall als "russische Aggression" gegen Georgien.
Es folgte der Krieg gegen Syrien mit Hilfe von zig-tausenden eingeschleusten islamistischen Milizen aus mehr als 40 Ländern, unterstützt von den USA und auch von europäischen Ländern. Ziel war es, Syrien, den Verbündeten Russlands, zu vernichten und Russland seine Militärbasis in Syrien zu nehmen. Nur das militärische Eingreifen Russlands 2015 konnte verhindern, dass die Bevölkerung Syriens das gleiche Schicksal wie die Bevölkerung Libyens ereilte.
Während der Westen in Syrien islamistische Milizen vom Schlage Al Kaida unterstützte, so unterstütze er in Kiew 2014 rechtsradikale Kräfte, die sich auf ihre "heldenhaften" Vorfahren wie Bandera berufen, die schon an der Seite Nazi-Deutschlands im 2. Weltkrieg gekämpft hatten. Der erfolgereiche Putsch dieser Kräfte in Kiew hat die Ukraine zerrissen. Die Putschgegner auf der Krim sonderten sich ab und wurden auf Bitte von ca. 90% der dortigen Bevölkerung in die Russische Föderation aufgenommen.
Putsch-Gegner im Donbass gründeten die beiden selbsternannten Volksrepubliken und forderten Autonomie ein. Die rechte Regierung in Kiew schickte Panzer und begann mit dem Artillerie-Beschuss auch von Wohngebieten.
Als das Militär Kiews damals ins Hintertreffen geriet, wurde zügig ein Friedensplan entwickelt, das Minsker Abkommen, das von beiden Seiten des innerukrainischen Konflikts unterzeichnet wurde und das eine Teilautonomie für die Volksrepubliken vorsah. Heute, nach massiver Aufrüstung durch die USA droht Kiew damit, die Gebiete im Donbass erneut mit militärischer Gewalt zuückholen zu wollen. Dies würde aber sehr wahrscheinlich auch Russland militärisch auf den Plan rufen.
Begleitet wird all dies Geschehen von massiver westlicher antirussischer Propaganda, die der westlichen Bevölkerung einredet, all diese Konflikte und militärischen Auseinandersetzungen seien einzig die Schuld Russlands.
Wer vor dem Hintergrud dieser Entwicklung nur von Feindbildern schreibt, die es gelte abzubauen, der hat NICHTS verstanden.
Die Gründe, der westlichen Aggression gegenüber Russland sind nicht etwa in irgendwelchen Menschrechten oder ähnlichem, sondern vielmehr in der riesigen Fläche und den gewaltigen Ressourcen des Landes zu suchen, welche Begehrlichkeiten wecken; früher, als die Sowjetunion von einer westlichen Allianz im 2. Weltkrieg überfallen wurde, ebenso wie heute.