Für eine europäische Friedensvereinbarung braucht es keine langen Texte wie der von Klaus Moegling. Es braucht auch keinen Immanuel Kant, um eine Friedensarchitektur herzustellen. Dafür reichen wenige Punkte, die zu vereinbaren wären. Denn alle wesentlichen Inhalte sind in der OSZE-Schlussakte von Helsinki schon enthalten.
Mein kurzer Friedensvorschlag würde so lauten:
1. Russland erklärt sich damit einverstanden, seine Streitkräfte aus Moldawien abzuziehen und in diesem europäischen Land die volle Souveränität wiederherzustellen.
2. Russland ist bereit, seine Truppen aus Georgien abzuziehen, auf die Anerkennung Abchasiens und Südossetiens als unabhängige Länder zu verzichten und die volle Souveränität Georgiens wiederherzustellen.
3. Russland stimmt zu, seine Truppen aus der Ukraine abzuziehen, die Krim an die Ukraine zurückzugeben, die Unterstützung separatistischer Kräfte in der Ukraine einzustellen und die volle Souveränität dieses europäischen Landes wiederherzustellen.
4. Russland ist bereit, seine Iskander-Raketen aus Kalingrad abzuziehen.
5. Russland erkennt an, dass es wichtig ist, sowohl die individuelle als auch die staatliche Sicherheit zu verteidigen, und erklärt sich damit einverstanden, Mordoperationen gegen jeden in Europa ansässigen Menschen einzustellen, sei es Großbritannien, Deutschland oder Russland.
6. Russland bekräftigt sein Engagement für bereits unterzeichnete Abkommen, darunter die Schlussakte von Helsinki, die Charta von Paris und das Budapester Memorandum von 1994.