Mein Vorschlag für eine globale Friedensordnung ist ebenso einfach:
1. Die USA bauen alle Militärstützpunkte ab, die nicht der unmittelbaren Sicherheit der eigenen nationalen Grenzen, sondern der Bedrohung eingebildeter Feinde dienen (in 80 Ländern) - ergo, fast alle der 800 Stützpunkte und damit rund 90 Prozent der gesamten ausländischen Militärbasen.
2. Die USA, Nato und EU beenden ihre Einflussnahme in der Ukraine, in Europa und im Nahen Osten. Da die Nato ein Militärbündnis ist, dass evident keines der globalen Herausforderungen löst - derzeit Corona, weltweite soziale Verwerfungen, Hunger, Armut und Flüchtlingsströme, verzichtet Washington auf eine weitere Nato-Erweiterung und stellt die damit freiwerdenden Mittel armen Ländern zur Verfügung.
3. Die USA anerkennen, dass Nordstream II eine Angelegenheit zwischen Russland und der EU ist, die Washington nichts anzugehen hat.
4. Die USA anerkennen China und Russland als globale Faktoren mit entsprechenden Sicherheitsinteressen an und nehmen unverzüglich mit der Regierung in Peking und Moskau Gespräche über vertrauensbildende Maßnahmen auf.
5. Die USA erklären den Verzicht auf einen atomaren Erstschlag und streben gemeinsam mit allen Nuklearmächten eine kernwaffenfreie Welt an.
6. Die US-Regierung kürzt ihre Militärausgaben auf ein Niveau, das durch reale Verteidigungsbedürfnisse gerechtfertigt ist, also runter von den 738 Milliarden US-Dollar (rund 603 Mrd. Euro), immerhin liegt das diesjährige Budget damit fast vier Mal höher als das von China (193,3 Mrd. Dollar) und mehr als zwölf Mal höher als das von Russland (60,6 Mrd. Dollar). Damit entfallen rund 40 Prozent der weltweiten Rüstungsausgaben auf die USA.
7. Da die USA seit 1980 in 14 Ländern des Nahen- und Mittleren Ostens in mindestens 23 Fällen US-Stützpunkte für unnötige Kriege oder militärische Interventionen genutzt haben, bittet US-Präsident Biden die Regierungen der betroffenen Länder um Verzeihung und bietet Entschädigungen an.
8. Die USA anerkennen, dass ihre Zeit als unipolare Kraft vorbei ist und akzeptieren eine multipolare Weltordnung, in der Interessenausgleich vor militärischer Intervention und politischer Erpressung steht - ergo, dass die Schimäre einer „wertebasierten Ordnung“ wieder dem Regelwerk der Uno zu weichen hat.