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  • Nethlem

mehr als 1000 Beiträge seit 03.02.2009

Note 3, für den Artikel "Befriedigend".

So gut es ist das diese Zustände auch mal in deutschen Medien thematisiert werden, umso schlechter ist es wie da in den Details noch immer schöngeredet wird;

Der Überfall auf den Irak und Afghanistan erzeugte nicht nur Hunderttausende zivile Opfer, sondern die größte Flüchtlingskrise der Region in ihrer Geschichte.

Diese hunderttausende zivilen Opfer sind nur die direkten Opfer, durch die indirekten Folgen des "War on Terror" sind inzwischen mindestes 4,5 Millionen Menschen umgekommen; https://watson.brown.edu/costsofwar/papers/2023/IndirectDeaths

Auch die "größte Flüchtlingskrise der Region in ihrer Geschichte" ist eine Untertreibung. Der "War on Terror" hat zur größten internationalen Vertreibung seit dem Zweiten Weltkrieg geführt; https://earthtime.org/stories/global_refugee_crisis_the_big_picture

Mindestens 37 Millionen Menschen zu Flüchtlingen gemacht, und das ist noch die konservative Schätzung, die reale Zahl liegt wohl eher in einem Bereich von 48 bis 59+ Millionen Menschen, auch laut amerikanischer Brown University; https://www.axios.com/2020/09/08/war-on-terror-refugees-displaced

Ein verheerender Bürgerkrieg wurde im Irak zugleich in Gang gesetzt, der letztlich in die von geschassten sunnitischen Generälen unterstützte Terrororganisation ISIS mündete, die Terror in der ganzen Levante bis nach Syrien verbreitete.

Invasion und Besetzung als Bürgerkrieg verkaufen zu wollen ist schon sehr fragwürdig, vor allem wenn andernorts fast ein Jahrzehnt an wirklichen Bürgerkrieg, als Resultat eines undemokratischen Regierungswechsels, renitent abgestritten wird um daraus dann eine Invasion und Besetzung machen zu wollen.

Im Irak bestand der "Bürgerkrieg" daraus das die Iraker, mit Hilfe der Iraner und Syrer, gegen die amerikanischen Invasoren und Besetzer gekämpft haben und noch immer kämpfen.

Während die Amerikaner sich in dem mehrheitlich Schiitischen Land militante Sunni Extremisten als Kollaborateure eingekauft haben, wie eben zB das original ISI, damals noch ohne Zweites "S".

Diese amerikanische Kollaboration mit ISI(S) wird sogar in der offiziellen amerikanischen Geschichtsschreibung zugegeben allerdings mit Hilfe von Euphemismen schön verdreht, hier vom US Institute of Peace;

The second phase, from 2007 to 2011, was marked by the U.S. military surge of an additional 30,000 troops—adding to 130,000 already deployed—to help stem the escalating bloodshed. The surge overlapped with the so-called “Awakening” among Iraq’s Sunni tribes. They turned against the jihadi movement and started working with U.S. troops. The collaboration initially contained ISI.

https://www.usip.org/iraq-timeline-2003-war

Mit "Jihadisten" sind da nicht ISI gemeint, nein, der ISI hat den Amerikanern geholfen die "Jihadisten" zu bekämpfen, mit "Jihadisten" ist hier der irakische Widerstand gemeint.

Übrigens; Aus ISI wurde ISIS, als die Truppe vom Irak in den syrischen Zivilkrieg übergeschwappt sind, dafür steht das Zweite "S" in ISIS(yrien).

Eine Entwicklung welcher die Amerikaner einfach passiv zugeschaut haben, weil die Hoffnung war das die "Jihadisten Bekämpfer" von ISI doch helfen könnten die syrische Regierung zu stürzen.

So zugegeben von John Kerry wärend eines Treffens mit syrischen Revolutionären; https://youtu.be/e4phB-_pXDM?

Im Vergleich zu den Jahren zuvor ist die Anzahl der Länder, in denen die USA ihren Antiterrorkrieg auf die eine oder andere Art fortsetzen, relativ stabil.

Diese Aussage ist pure Spekulation, wie nämlich bereits im Artikel davor erwähnt wurde hat der US Präsident da regelrecht diktatorische Macht alleinig ganze Kriege zu befehlen ohne den Congress darüber auch nur informieren müssen, weil diese Befehle und Operationen ein regelrechtes Staatsgeheimnis sind;

Die vollständige Liste der Akteure, die das US-Militär bekämpft oder von denen es glaubt, gemäß der AUMF von 2001 befugt zu sein, zu kämpfen, geheim.

Das AUMF von 2001 ermöglicht es dem US-Präsidenten, mehr als zwei Jahrzehnte lang einseitig Militäroperationen auf der ganzen Welt zu starten, ohne dass es dafür eine Kontrolle oder Transparenz durch den Kongress gibt.

Allein zwischen 2018 und 2020 haben die US-Streitkräfte in 85 Ländern sogenannte „ Anti-Terror “-Aktivitäten eingeleitet. Davon wurde die AUMF 2001 zur Durchführung geheimer Militärkampagnen in mindestens 22 Ländern genutzt.

https://en.wikipedia.org/wiki/Authorization_for_Use_of_Military_Force_of_2001

Von daher kann kaum jemand sagen welches Ausmaß das wirklich hat, wer da zu gut nachforscht kann da ganz schnell in den Bereich des Geheimnisverrates rutschen. Was mit solchen Menschen passiert kann man ja an Julian Assagne sehen, kein vernünftiger Forscher oder Journalist will ein ähnliches Schicksaal erleiden.

Werden natürlich offiziell auch nicht wirklich Kriege genannt, weil Krieg kann und darf ja nur der Congress erklären, "checks and balances" und so. Außerdem ist "Krieg führen" etwas das nur "die Bösen anderen machen", aber niemals die edlen "Guten".

Sind stattdessen "Interventionen" oder "Spezialoperationen", die Liste der Euphemismen ist da lang und betrifft jeden Konflikt mit amerikanischer Involvierung seit dem Zweiten Weltkrieg, der letzte offiziell deklarierte Krieg der USA, alles seitdem waren offiziell keine Kriege, weder Korea, noch Vietnam, noch Irak.

Ist die selbe Logik nach der auch die deutsche Luftwaffe in Serbien und Afghanistan rumbomben konnte ohne das sich Deutschland offiziell "im Krieg" befand, wir haben einfach unerklärten Krieg geführt, genau wie die Amerikaner im Irak oder die Russen gerade in der Ukraine.

Das Posting wurde vom Benutzer editiert (01.12.2023 10:37).

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