Eine von den Vereinigten Staaten dominierte Welt sei eine friedlichere Welt, lesen wir oft unter Befürwortern der amerikanischen Weltordnung. Betrachten wir diese Annahme. Inwiefern hat die amerikanische Hegemonie seit 1989 eine friedliche Weltordnung garantiert?
"Inwiefern hat die amerikanische Hegemonie seit 1989 eine friedliche Weltordnung garantiert?" ist hier aber die falsche Frage.
Wenn die Behauptung lautet "Eine von den Vereinigten Staaten dominierte Welt sei eine friedlichere Welt" dann muss die Frage zu Überprüfung der Behauptung lauten "Wieviel friedlicher oder weniger friedlich wäre die Welt ohne eine amerikanische Hegemonie gewesen"?
Die Frage ist nicht einfach zu beantworten. Pauschal könnte man feststellen das die meisten großen Kriege dieser Welt aus dem Ringen mehrere Großmächte um eine bessere Position entstanden sind - Multipolare Machtstrukturen scheinen mehr große Kriege zu provozieren als Unipolare oder Bipolare. Demnach könnte Hegemonie besser sein (als zumindest multipolar).
Andererseits muss man aber auch sehen das in den 90ern (also der Blütezeit der US-Hegemonie) in Afrika der "afrikanische 1. Weltkrieg" tobte, ebenso wie der Völkermord in Ruanda geschah. Ist der Hegemon nicht interessiert könnte es genau so gut keinen geben. Aber das sind Kriege in denen Westen kaum beteiligt war und die man heute hier schon vergessen hat - der Autor schreibt z.B. nur von Afghanistan, Vietnam und Syrien, also den Staaten in denen der Weste interveniert hat.
Das Posting wurde vom Benutzer editiert (19.11.2023 09:43).