Welt im Umbruch: Sorgen nur die USA für Frieden?
Nein, genau wie Brzezinski in "The Grand Chessboard" skizziert, hat Putin alles getan damit Russland seinen Einfluss in den ehemaligen Sowjetrepubliken, inkl. Ukraine, behält. Brzezinski hat darauf hingewuesen, dass Russland jegliche Schwäche von Europa und von den USA nutzen wird um eine dominante Position in der Region zu erreichen.
Fazit: Das Buch beleuchtet die Situation aus den 1990er Jahren - Brzezinski hat nicht damit gerechnet, dass Russland so diktatorisch werden würde und hat Chinas wirtscaftliche Stärke falsch eingeschätzt.
Er hat aber ins Schwarze getroffen als er folgendes Risiko skizziert hat: Dass Putin Obamas Schwenk weg von Europa und aus dem nahen Osten raus als Schwäche ausgelegt hat und seine Chance gewittert hat die alte Grösse der Sowjetunion wiederherzustellen. Und dabei massenhaft Gewalt und Leid gestreut hat.
Warum wird die geopolitische Dimension in der westlichen Welt oft verkannt?
Die Verkennung der geopolitischen Dimension im Westen wird darauf zurückgeführt, dass die westlichen Länder dazu neigen, ihre eigenen Interessen als universell und moralisch überlegen zu betrachten. Jegliche Kritik an der hegemonialen Rolle der USA wird als feindselige Propaganda abgelehnt, und es wird behauptet, dass andere Länder geopolitisch denken, während der Westen sich nur in wohlwollender Weise erweitert
Hoppla.. Stefano wirft dem "Westen"
das vereinfachende und reduktionistische Denken
vor - und schmeisst hier selber mit Vereinfachungen um sich..
der "Westen" ist längst nicht einheitlich, es gibt sehr unterschiedliche Meinungen zu geopolitischen Themen mit vielen Akteuren, Interessen und sich schnell ändernden Dynamiken.
Und Nein, es wird durchaus immer wieder (auch gerechtfertigt) die Rolle der USA kritisiert.
Inwiefern hat die Idee einer Pax Americana zu einer friedlichen Weltordnung beigetragen?
Schwierige Frage..
Der wirtschaftliche Wiederaufbau von Europa und Japan nach dem WKII hat die vom Krieg zerstörten Länder stabilisiert und zu entwickelt und so auch politische Stabilität gebracht. Meine Meinung: Win.
Die Gründung der NATO hat in Europa tatsächlich Frieden und Stabilität gebracht. Auch Win.
Internationale Organisationen und Institutionen wie UN und WTO haben die internationale Zusammenarbeit in Handel und Politik gefördert. Für mich auch Win.
Und ja dann gibt es noch den kalten Krieg und die Eindämmungspolitik - Das ist das dunkle Kapitel und hat viel Leid gebracht. Die Entscheidungen die während des Kalten Krieges getroffen wurden, basierten auf den damaligen Umständen, Unsicherheiten und Überlegungen. Hätte man es anders machen können? Vielleicht..
Die multipolare Vernunft, die auf der Anerkennung legitimer Interessen unterschiedlicher politischer Akteure basiert und die Notwendigkeit der Zusammenarbeit betont, wird als mögliche Alternative zur vorherrschenden geopolitischen Logik vorgestellt. Allerdings wird festgestellt, dass diese Vernunft nur dann möglich ist, wenn alle politischen Akteure an sie glauben, was in der aktuellen Weltlage als Herausforderung erscheint.
Nun in den letzten Jahren hat sich herausgestellt, dass Putin und Freunde alles mit Füssen getreten haben.