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mehr als 1000 Beiträge seit 21.01.2015

Das Netz der Unerwünschten

Das Beispiel hier zeigt auch, wie schnell man ins Netz der
Unerwünschten gerät wenn man nur mit denen, die als unerwünscht
gelten, kommuniziert, mal den Dialog versucht oder ähnliches. Einmal
bei einer Diskussionsrunde, bei der auch ein NPDler war, mitgemacht -
schon verloren. Dreimal mit Herrn Elsässer Bier getrunken - schon
persona non grata. Gar bei einer Konferenz, bei der auch ein
Holocaustleugner auftrat, mitgemacht - geht gar nicht.
Oder vielleicht mit dem, der die Konferenz mit Musik beschallt hat,
Bierchen getrunken... geht gar nicht.
So wird das Netz, in dem man sich verfangen kann, immer größer.
Es ist immer schwieriger, nicht in irgendein Netz zu kommen weil es
ja auch mehrere gibt, mit Überschneidungen. Da ist der "Rechte" ja
auch im Dialog mit dem "bekannten Frauenhasser" usw. usf. 

Die "Schmuddelkinder" werden immer mehr und aus den diversen Gründen
- d.h. die Anzahl derer, mit denen man kommunizieren kann und sollte,
ohne dass einem nicht ein mehr als rauer Wind ins Gesicht bläst und
von Drohungen über Handgreiflichkeiten oder einer Bedrohung der
wirtschaftlichen Existenz alles drin ist, wird immer größer.

Eine traurige Entwicklung.

Die Anzahl derer, die einen dann, weil irgendetwas nicht passt,
"ent-frienden" oder "ent-liken" wird ebenso größer. In
Facebook-Manier wird dann schnell etwas komplett abgehakt, wird man
angefeindet, als Handlanger von xy angesehen oder als jemand, der mit
xy nicht nur kommuniziert, sondern auch kollaboriert. Und schon enden
die einseitgen Freundschaften, die Emails werden nicht mehr erwünscht
usw - schneller als man klicken kann.

Lustigerweise werden oft dann Versuche der Erklärung nur noch mehr
als Wut-Anlass genutzt oder aber die anfänglichen "ich kenn dich
nicht mehr"-Erklärungen werden umgedeutet in ein "wenn es dir etwas
bedeutet hätte, mich zu kennen" - d.h. in dieses "du gehörst zu den
Unrwünschten" mischt sich oft auch noch eine gehörige Portion des
"Spiele der Erwachsenen"-Denkens.  Die persona non grata soll
gefälligst also belegen, beweisen usw, dass sie nicht so ist wie xy
sagt, wobei sehr viele Erklärungen, belege usw. nicht anerkannt
werden, während sie aber, wenn sie dann ihr "non grata"-Dasein
akzeptiert, als Heuchler angesehen wird, der sich nicht genug bemüht.
Auch eine Art der Zeitbindung. 

Für diejenigen, die in diesem Netz gefangen sind, kann ich nur sagen:
ihr habt mein Mitgefühl, aber gebt euch deshalb nicht geschlagen -
habt den Mut, manche weiterhin zu ignorieren und habt auch die Kraft
weiterzumachen. Das heißt nicht "hey, ihr Holocaustleugner - wohlan",
es heißt aber "nicht jeder, der VTler oder persona non grata ist"
muss sich deshalb in Sack und Asche hüllen". Nicht zuletzt weil es
jeder sehr schnell werden kann - im Endeffekt kann man also sowieso
nicht wirklich großartig etwas vermeiden.

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