Ralf Fontana schrieb am 26. März 2006 16:03
> DMS schrieb:
>
> >> - Soweit ich weiß, gelingt das Verschränken von Atomen nur im
> >> Labor,
> >> nicht dauerhaft stabil und vor allem mit nur sehr wenigen. Eine
> >> mögliche Anwendung der Technik steht also noch in weiter Ferne.
>
> > Etwa so wie Kernfusion ;) .
>
> Falsch.
>
> Bei Kernfusion sind alle wesentlichen Grundlagen bereits soweit
> erforscht dass sie ein stimmiges Gesamtbild ergeben in dem kein
> "terror icognita" mehr existiert. Es fehlt noch an der einen Formel
> hier und vor allem an ein paar Materialien und Prozessen, aber die zu
> beschaffen ist nur eine quantitative Frage (die nicht zu verwechseln
> ist mit der Frage ob wir das wollen).
Mit "steht in weiter Ferne" kann man die angepeilten 50 Jahre bis zum
ersten kommerziellen Fusionskraftwerk, denke ich, schon bezeichnen.
Dass das Prinzip funktioniert, und man schon ganz kurz
Überschussenergie gewinnen konnte, ist Fakt.
> Bei der Verschränkung von Atomen gibt es m.W. bisher keinen Ansatz
> wie man mehr als ein paar Zentimeter ohne Nutzung einer Glasfaser
> überbrücken will.
Bei verschränkten Atomen besteht der Vorteil doch gerade darin, dass
Du keine Informationsträger wie EM-Wellen benötigst. Sobald der
"Sender" (tatsächlich sendet der ja nichts, also keine EM-Wellen)
seinen Zustand verändert und dadurch sich der "Empfänger" dem Sender
entsprechend ohne Zeitverzögerung verändert, kann in Nullzeit jede
beliebige Information beliebige Entfernungen überbrücken.
Was Du wohl meintest, war die Anwendung der Verschränkung in der
Quantenkryptographie zur abhörsicheren Informationsübertragung. Das
ist aber ein anderes Thema und hat mit Informationsübertragung
mittels verschränkter Atome nichts zu tun. Das ist tatsächlich totale
Zukunftsmusik. Praktisch wäre es aber schon.. :-)
> > Das Geile dabei ist doch, dass es bei Kommunikation mit verschränkter
> > Hardware keinen man-in-the-middle geben kann, weil faktisch keine
> > "räumliche Distanz" zwischen den verschränkten Kommunikationsobjekten
> > existiert,
>
> Wer erzählt denn sowas?
>
Zwei verschränkte Objekte A und B können in diesem Zustand (und nur
diesem) als eine Einheit betrachtet werden. Einstein nannte dies
"spukhafte Fernwirkung", zeigt aber nur auf, dass unsere räumliche
Anschauung inklusive "Entfernungen" wenig mit (quanten)physikalischen
Gegebenheiten gemein hat. Wenn A sich jetzt ändert, dann tut B das
ebenfalls, ohne dass irgendeine Form der uns vertrauten
räumlich-zeitlichen Distanz (Raumzeit) überbrückt werden muss. Da
"zwischen" diesen Objekten A und B nichts sein kann (einfach gesagt:
Nullzeit <=> Nullraum), hat also auch kein "man in the middle" Platz
- außer, er ist mit A und B ebenfalls verschränkt, was das Ganze
konterkarieren würde. Also kein man-in-the-middle, auch Lauscher
genannt..
Gruß
DMS
> DMS schrieb:
>
> >> - Soweit ich weiß, gelingt das Verschränken von Atomen nur im
> >> Labor,
> >> nicht dauerhaft stabil und vor allem mit nur sehr wenigen. Eine
> >> mögliche Anwendung der Technik steht also noch in weiter Ferne.
>
> > Etwa so wie Kernfusion ;) .
>
> Falsch.
>
> Bei Kernfusion sind alle wesentlichen Grundlagen bereits soweit
> erforscht dass sie ein stimmiges Gesamtbild ergeben in dem kein
> "terror icognita" mehr existiert. Es fehlt noch an der einen Formel
> hier und vor allem an ein paar Materialien und Prozessen, aber die zu
> beschaffen ist nur eine quantitative Frage (die nicht zu verwechseln
> ist mit der Frage ob wir das wollen).
Mit "steht in weiter Ferne" kann man die angepeilten 50 Jahre bis zum
ersten kommerziellen Fusionskraftwerk, denke ich, schon bezeichnen.
Dass das Prinzip funktioniert, und man schon ganz kurz
Überschussenergie gewinnen konnte, ist Fakt.
> Bei der Verschränkung von Atomen gibt es m.W. bisher keinen Ansatz
> wie man mehr als ein paar Zentimeter ohne Nutzung einer Glasfaser
> überbrücken will.
Bei verschränkten Atomen besteht der Vorteil doch gerade darin, dass
Du keine Informationsträger wie EM-Wellen benötigst. Sobald der
"Sender" (tatsächlich sendet der ja nichts, also keine EM-Wellen)
seinen Zustand verändert und dadurch sich der "Empfänger" dem Sender
entsprechend ohne Zeitverzögerung verändert, kann in Nullzeit jede
beliebige Information beliebige Entfernungen überbrücken.
Was Du wohl meintest, war die Anwendung der Verschränkung in der
Quantenkryptographie zur abhörsicheren Informationsübertragung. Das
ist aber ein anderes Thema und hat mit Informationsübertragung
mittels verschränkter Atome nichts zu tun. Das ist tatsächlich totale
Zukunftsmusik. Praktisch wäre es aber schon.. :-)
> > Das Geile dabei ist doch, dass es bei Kommunikation mit verschränkter
> > Hardware keinen man-in-the-middle geben kann, weil faktisch keine
> > "räumliche Distanz" zwischen den verschränkten Kommunikationsobjekten
> > existiert,
>
> Wer erzählt denn sowas?
>
Zwei verschränkte Objekte A und B können in diesem Zustand (und nur
diesem) als eine Einheit betrachtet werden. Einstein nannte dies
"spukhafte Fernwirkung", zeigt aber nur auf, dass unsere räumliche
Anschauung inklusive "Entfernungen" wenig mit (quanten)physikalischen
Gegebenheiten gemein hat. Wenn A sich jetzt ändert, dann tut B das
ebenfalls, ohne dass irgendeine Form der uns vertrauten
räumlich-zeitlichen Distanz (Raumzeit) überbrückt werden muss. Da
"zwischen" diesen Objekten A und B nichts sein kann (einfach gesagt:
Nullzeit <=> Nullraum), hat also auch kein "man in the middle" Platz
- außer, er ist mit A und B ebenfalls verschränkt, was das Ganze
konterkarieren würde. Also kein man-in-the-middle, auch Lauscher
genannt..
Gruß
DMS