Meiner Meinung nach irrt der Autor und seine Argumentation ist nicht schlüssig. Sie ist denke ich eher von einer stark Anti-Amerikanischen Haltung geprägt.
Seine Kernthese ist: Die USA haben Dumpingpreise durchgedrückt um ihre Macht zu sichern.
Nur:
1) Es gab zu keiner Zeit Dumpigpreise. Im historischen Vergleich war Öl früher zwar günstiger, allerdings wurden immer sehr große Gewinne mit dem Verkauf eingefahren. Das Öl wurde weder zum Selbstkostenpreis noch mit Verlust verkauft.
Nur weil es früher eine Überproduktion und damit einen niedrigen Preis gab, heißt es nicht, das es "zu günstig" verkauft wurde. Ja, die ölfördernden Staaten hatten teilweise Probleme mit ihren Haushalten, was aber nur daran lag, dass die Gewinne halt nicht so hoch waren wie die Haushaltsausgaben der Staaten (die sonst kaum Einnahmequellen hatten)
2) Der Autor unterstellt, dass es im "freien Handel" also ohne Einfluss der USA früher höhere Ölpreise gegeben hätte. Das ist eine gewagte These, die er durch nichts belegt. Vermutlich wäre eher das Gegenteil eingetreten. Erst duch die Gründung der OPEC 1960 hat man es geschafft, die Preise abzusprechen und zu steuern und signifikant zu erhöhen. Vorher gab es starken Wettbewerb mit eben den niedrigen Preisen.
Der Autor missachtet hier einer goldene Regel: Freier Wettbewerb führt in den Märkten fast immer zu niedrigen Preisen, während Kartelle (wie Opec) und Monopole eben zu höheren Preisen führt.
3) Das die USA selbst an niedrigen Ölpreisen interessiert ist, liegt natürlich an ihrem Verbrauch. Ja, sie decken es zum Großteil aus eigenen Quellen oder aus Kanada und Mexiko.
Aber: Wenn der Weltmarktpreis hoch ist, würde das nordamerikanische Öl eben auf dem Weltmarkt verkauft und nicht in den USA. Daher bestimmt der Weltmarktpreis natürlich auch den Preis den die amerikanischen Bürger zahlen. Daher hat jede Regierung der USA ein inhärentes Interesse am niedrigen Ölpreis ganz unabhängig von einer eventuellen Hegemonie-Ausübung.
Das mal nur einige Beispiele die mir hier auffallen.