Das Interview ist problematisch. Das beginnt damit, dass der Fragesteller sich bemüßigt sieht, ein Fremdwort zu benutzen, dass es so nicht gibt und endet mit Aussagen des Befragten dahingehend, dass Angst eine "reaktionäre" Emotion sei, die in der Politik nichts zu suchen habe (als "Reaktion auf" ist das Adjektiv sicher nicht gemeint).
Das Gegenteil scheint mir richtig zu sein. Wahrscheinlich wäre es segensreich, wenn etwa die deutsche Chefdiplomatin etwas weniger Selbstüberzeugung und Sendungsbewußtsein zeigen würde und dafür ein wenig Angst davor verspüren würde, dass ihr von Kritikern als bellizistisch und russophob empfundener Kurs zu noch gravierenderen Konsequenzen führt, als das jetzt schon der Fall ist.