staatlich-privater Kapitalismus. Genau das ist es.
Tagesschau und Bildzeitung versuchen krampfhaft das Mythos von der kommunistischen Diktuatur aufrechtzuhalten. Es wird zum Selbstgänger. Wenn man "kommunistisch..." hört denkt man automatisch an "...Diktatur".
Ähnlich wie die Christen es geschafft haben durch jahrzehntelange Propaganda "buddhistische Sekte" als Schlagwort zu etablieren. Beschäftigt man sich mit der Geschichte des Buddhismus in Asien, wird man feststellen dass es gar keine Sekten gibt sondern nur länderspezifische Entwicklungen.
Solche Schreiberlinge haben wohl noch nicht gemerkt dass Mao Tsedong bereits seit 1975 tot ist und die nachfolgenden Regierungen längst die Kombination von Privatwirtschaft mit staatlicher Lenkung der grundsätzlichen und landesweiten Belange aufgebaut haben.
Es ist sogar so dass China in vieler Hinsicht neoliberalistischer ist als Zentraleuropa. Etwa die Raubkopien oder die IC's die man mit der dicken Lötlampe aus alten Computern auslötet, neu stempelt und als neu verkauft. Sowas sind die negativen Seiten eines ungebremsten neoliberalistischen Kapitalismus.
Die sogenannte "kommunistische" Partei versteht dieses Wort auf chinesisch als "kommun, gemeinsam, gemeinschaftlich". Demzufolge ist die KP ein Sammelbecken diverser Interessen, vom Ökofreak über Industrielle zum Alt-Sozialisten.
Im Moment sind viele soziale Belange noch geprägt von der ehemals sozialistischen Staatsform, etwa preiswerte Gesundheitsvorsorge, um Grössenordungen besser als in Finnland. Oder ein stabiles Rentensystem, besser als in Deutschland.
Als ich mal wieder vom Festland nach Macao fuhr, um mir meinen Stempel zu holen wegen Visa, einmal im Monat, war da ein grosses Plakat aufgehängt von der KP. Ich habe es fotografiert und nachher meine Sekretärin gefragt was denn da draufsteht. Es war "Wir müssen die Grundwerte des Sozialismus verteidigen und aufrechthalten". So weit ist China also schon in den Kapitalismus abgedriftet dass viele Angst haben um die elementaren Werte eines Sozialsystems.
Und noch ein Wort zum "Chinaschrott". Was hier in Zentraleuropa als Billigprodukt auftaucht, Bohrschrauber oder Kreischsäge, alles aus Plastik und billig, ist NICHT RELEVANT für die Industrie Chinas. China kann Schnellzüge bauen die sicher und landesweit mit 350 km/h fahren, wie der TGV. Und zum Mond fliegen. Das könnte man mit Billigproduken nicht. Die schlechte Qualität der chinesischen Billigsachen erklärt sich einfach aus dem Marktsegment. Man verkauft über den niedrigen Preis jedem Opa seine Kreissäge obwohl der schon einen Fuchsschwanz hat der ihm völlig reicht für sein Kelleregal.
Die völlig absorden Phantasiegeschichten mit "kommunistischer Diktatur" oder "Menschenrechtsverletzungen", von selbsternannten Weltpolizisten stets vorgebracht, vernebeln den Blick auf die Wirklichkeit.
Ich war da 3 Jahre und das war eine der besten Zeiten meines Lebens. Wäre gerne ausgewandert.